Coltene profitiert von unerwartet rascher Erholung der Märkte
Altstätten – Der Dentalbedarfs-Hersteller Coltene hat im zweiten Halbjahr von einer unerwartet schnellen Erholung der Märkte profitiert. Die erzielten Resultate lägen über den Erwartungen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Konkret zeichnet sich nun laut den Angaben für das Gesamtjahr ein Umsatz von 235 bis 240 Millionen Franken und ein Betriebsergebnis (EBIT) vor Einmaleffekten von 28 bis 30 Millionen Franken ab. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte ein Umsatz von 273,8 Millionen und ein EBIT von 32 Millionen resultiert. Bislang gab es für 2020 keine detaillierte Prognose.
Die Verkäufe im Bereich Infektionskontrolle lägen nicht zuletzt wegen der gestiegenen Anforderungen an die Hygiene und Desinfektion in den Dentalpraxen deutlich über dem Vorjahr, so die Mitteilung weiter. Seit August habe sich zudem die Nachfrage in den Produktbereichen Zahnerhaltung und Behandlungshilfen dynamischer als erwartet entwickelt.
Im ersten Halbjahr hatte Coltene die Coronakrise gespürt. Da ab Mitte März wegen der verschiedenen Lockdowns Zahnarztpraxen ihren Betrieb einschränken mussten, war die Nachfrage nach dentalen Verbrauchsmaterialien vor allem im zweiten Quartal 2020 zurückgegangen.
Devestition in Brasilien
Ausserdem kündigt das Unternehmen nun eine Devestition an. Wegen der wirtschaftlichen Situation in Brasilien werde die dortige Tochtergesellschaft Vigodent an lokale Unternehmer verkauft, so die Mitteilung weiter. In Zukunft will Coltene seine Produkte im südamerikanischen Land über grosse Detailhändler vertreiben.
Die Devestition soll laut den Angaben noch im laufenden Geschäftsjahr über die Bühne gehen. Aus dem Verkauf resultiere eine einmalige, nicht liquiditätswirksame Belastung von rund 12 Millionen, er werde sich aber positiv auf die künftige operative Marge der Gruppe auswirken. Die brasilianische Tochter steuerte zuletzt rund 7 Millionen zum Umsatz bei. (awp/mc/ps)