Coltene: Umsatz leicht, EBIT deutlich tiefer

Coltene

Coltene-Firmensitz in Wattwil SG.

Wattwil – Der Dentalbedarf-Hersteller Coltene hat im ersten Halbjahr 2011 vor allem unter dem starken Schweizer Franken und der Turnaround-Situation bei Vigodent gelitten. Dieser verlaufe aber planmässig und soll bis Ende Jahr beendet sein. Ebenfalls im Plan sei die Suche nach einem neue CEO, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Im ersten Halbjahr verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang um 1,7% auf 72,4 Mio CHF, in Lokalwährungen wurde hingegen ein Zuwachs von 12,7% erzielt.

Neben einem organische Wachstum von 6,5 Prozentpunkten trug die Akquisition der brasilianische Vigodent 6,2 Prozentpunkte bzw. 5 Mio dazu bei. Dabei haben sich die Margen von Vigodent verbessert und der Verlust konnte reduziert werden, ist den Präsentationsunterlagen zur Telefonkonferenz vom (heutigen) Nachmittag zu entnehmen.

Weitere Akquisitionen «nicht vordringlich»
Im grössten Markt Nordamerika mit einem Anteil von 32% am Gruppenumsatz wurde wechselkursbereinigt ein Umsatzzuwachs um 2,2% verzeichnet, in Schweizer Franken ergab sich hingegen ein Rückgang um gut 14%. In der zweitgrössten Absatzregion Deutschland/Österreich (Umsatzanteil 15%) war wechselkursbereinigt ein Wachstum um 8,1% zu verzeichnen, in Franken hingegen ein Rückgang um 4,5%. Weitere Akquisitionen erachtet das Management zur Zeit als «nicht vordringlich», heisst es im Halbjahresbericht. Auf Schwellenmärkte entfallen nun 26% des Gruppenumsatzes, nachdem es in der Vorjahresperiode noch 18% waren.

EBIT in CHF um 18% rückläufig
Der EBIT sank um 18% auf 4,75 Mio CHF, wechselkursbereinigt resultierte ein Zuwachs um 2,3%. Die EBIT-Marge ging um 1,3 Prozentpunkte auf 6,6% zurück. Unter dem Strich resultierte ein um 33% tieferer Reingewinn von 1,76 Mio. Mit den ausgewiesenen Zahlen wurden die Prognosen der Analysten vor allem auf der Ebene Reingewinn verfehlt. Nach einem Free Cash-Flow von 7,83 Mio CHF resultierte in der Berichtsperiode ein Cash-Abfluss von 0,81 Mio. Der Geldabfluss wird mit periodenbezogenen Effekten im Nettoumlaufvermögen und dem tieferen Gewinn begründet. Es seien indessen Massnahmen eingeleitet worden, mit denen das Nettoumlaufvermögen gesenkt werden könne. Zudem soll auch eine währungsneutralere Zuordnung von Unternehmensfunktionen auf die Standorte der Gruppe erfolgen.

Vigodent-Turnaraund Ende 2011 abgeschlossen
Für den weiteren Geschäftsverlauf sieht das Management das Unternehmen «auf dem wachsenden und stabilen Markt dentaler Verbrauchsgüter weltweit gut positioniert» und will weiterhin ein organisches Wachstum über dem Markt erzielen. Zusätzliche Schwerpunkte liegen gemäss Präsentation auf den Verkaufs- und Marketingaktivitäten sowie der Innovation. Bei Vigodent soll der Turnaround Ende des Jahres abgeschlossen sein. Zudem wird mit Blick auf die Wechselkurseinflüsse u.a. eine Verbesserung des «natural hedge» angestrebt.

CEO-Suche verläuft «nach Plan»

Für das zweite Halbjahr sei man dennoch zurückhaltend und erwarte beim Fortschreiben heutiger Wechselkurse und anhaltender Volatilität für das Ganzjahr einen Umsatz in der Bandbreite von 144 bis 149 Mio CHF sowie ein EBIT von 11 bis 12 Mio, so die Mitteilung weiter. Auch die Suche nach dem neuen CEO verlaufe nach Plan, heisst es weiter. Seit dem Abgang von Andreas Meldau Anfang Juli leitet Erwin Locher als VR-Delegierter das Unternehmen ad interim. (awp/mc/upd/ps)

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