Coltene verbessert Halbjahresgewinn trotz leichtem Umsatzrückgang
Altstätten – Der Dentalbedarfhersteller Coltene sieht sich nach dem schwachen Vorjahr nun in den ersten sechs Monaten 2024 auf Kurs. Der Umsatz und das Betriebsergebnis blieben zwar noch etwas hinter dem Niveau des Vorjahressemesters zurück, der Reingewinn legte aber leicht zu. Das Unternehmen will nun im Oktober seinen neuen Strategieplan vorlegen.
Der Umsatz von Januar bis Juni lag um 3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums bei 127,5 Millionen Franken, wie die Coltene-Gruppe am Donnerstag mitteilte. Währungsbereinigt habe das Minus noch 0,7 Prozent betragen.
Nicht zuletzt haben sich laut Coltene die Lager- und Auftragsbestände in Nordamerika normalisiert. Allerdings sieht das Unternehmen auch weiterhin eine Zurückhaltung bei den Patienten, die zu Verzögerungen bei den Behandlungen führe.
Gleichzeitig habe das Unternehmen seine Marketingmassnahmen verstärkt. Der Betriebsertrag (EBIT) lag um 10 Prozent unter dem Vorjahr bei 13,0 Millionen Franken. Die EBIT-Marge lag damit mit 10,2 Prozent ebenfalls unter dem Wert des ersten Semester 2023 (11,0 Prozent), erholte sich allerdings zum Wert des Gesamtjahres 2023 (8,1 Prozent). Unter dem Strich resultierte für die ersten sechs Monate ein um 3,9 Prozent höherer Reingewinn von 10,4 Millionen Franken.
Steigerung bei Zahnerhaltungs-Produkten
Nach Sparten betrachtet erreichten die Verkäufe im Bereich Infektionskontrolle währungsbereinigt das Vorjahr, in Franken ging der Umsatz allerdings leicht zurück (-3,8 Prozent). Der Bereich Zahnerhaltung konnte in Lokalwährungen um 1,3 Prozent zulegen (-0,9 Prozent in Franken). Vor allem der Bereich Endodontie habe die Verkäufe gesteigert. Zudem hätten sich die Aufträge nach einem zuvor starken Lagerabbau seitens Händler normalisiert.
Auch im Bereich Behandlungseffizienz normalisierten sich die Aufträge nach einem zuvor starken Lagerabbau bei Händlern. Allerdings wirkten sich Lieferengpässe bei einem Produkt negativ aus. Der Umsatz reduzierte sich währungsbereinigt um 2,7 Prozent (-4,8 Prozent in Franken).
Das Unternehmen hat zudem das Zahnaufhellungsprodukt Lumina lanciert. Coltene verspricht sich davon Zugang zu neuen Kunden und eine Stärkung der Position im immer wichtiger werdenden Bereich Ästhetik. Lumina hebe sich von bisherigen Produkten ab und sei schonender und schmerzfrei in der Anwendung. Das Produkt soll nun schrittweise in Europa eingeführt werden.
Strategieprozess eingeleitet
Das Unternehmen habe zudem den Strategieprozess für die Geschäftsjahre 2025-2027 eingeleitet, heisst es weiter. Die Ergebnisse sollen am Capital Markets Day am 30. Oktober präsentiert werden. Neu in die Gruppenleitung berufen wurde der Dentalexperte Di Hu als Vizepräsident für Vertrieb und Marketing Europa & RoW.
Für die zweite Jahreshälfte gibt sich Coltene zuversichtlich. Die Gruppe verweist dabei auf das Ende des Lagerabbaus bei Händlern und die verbesserte Lage in Bezug auf Zinsen und Inflation, aber auch auf die Produktlancierungen. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von 3-5% gegenüber dem Vorjahr.
Operativ werde Coltene die Go-To-Market-Strategie intensivieren, heisst es weiter. Schliesslich ist das Unternehmen dank einer soliden Bilanz für anorganisches Wachstum gerüstet.
Zudem bekräftigt Coltene sein mittelfristiges Ziel eines organischen, über dem Markt liegenden Umsatzwachstums und einer EBIT-Marge von 15 Prozent. (awp/mc/ps)