Wünnewil-Flamatt – Der Röntgen- und Hochfrequenzspezialist Comet hat im ersten Halbjahr 2023 den Abschwung in der Halbleiterindustrie voll zu spüren bekommen. Auftragseingang und Umsatz gingen deutlich zurück und der Gewinn ist eingebrochen. Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich das Technologieunternehmen ebenfalls eher zurückhaltend.
Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten um 22,6 Prozent auf 207,0 Millionen Franken, wie Comet am Freitag mitteilte. Auch der Auftragseingang ging zurück und das Book-to-Bill-Verhältnis lag daher Ende Juni bei 0,83. Damit hat sich die Abschwächung im Halbleitermarkt, die sich bereits in den Vorquartalen abgezeichnet hatte, fortgesetzt.
Beim Betriebsgewinn (EBITDA) ergab sich ein Rückgang um 62,1 Prozent auf 14,3 Millionen Franken, womit die Marge auf 6,9 von 14,1 Prozent sank. Unter dem Strich stand noch ein Gewinn von 1,9 Millionen Franken – ein Minus zum Vorjahr von knapp 92 Prozent.
Damit hat Comet die Analystenerwartungen insgesamt verfehlt.
Bereich PCT von Branchenabschwung getroffen
Die fast ausschliesslich in der Halbleiterindustrie tätige Division Plasma Control Technologies (PCT) wurde laut Mitteilung von der anhaltenden zyklischen Korrektur im Halbleitermarkt am stärksten getroffen. Hier resultierte ein Umsatz von 106,8 Millionen Franken (-38,4%). Die langfristigen Wachstumsaussichten von PCT blieben trotz des Übergangsjahres 2023 intakt, heisst es weiter. Die Markteinführung des wesentlichen Wachstumstreibers Synertia RF Power Delivery Plattform schreite weiter voran und werde im Gesamtjahr zu einem erwarteten Umsatz im einstelligen Millionenbereich führen.
Die beiden Röntgendivisionen IXS und IXM entwickelten sich unterschiedlich. IXS habe einen Umsatzrückgang auf 56,8 Millionen Franken (-5,3%) verzeichnet. Dagegen konnte IXM dank Investitionen in neue Produkte den Umsatz um 24 Prozent auf 50,8 Millionen Franken steigern.
Erholung im zweiten Halbjahr erwartet
Die langfristigen Wachstumsaussichten schätzt Comet unverändert positiv und intakt ein. Diese würden von der steigenden Nachfrage nach Produktionskapazitäten für Mikrochips und von neuen Anwendungen und Technologien wie KI getrieben. «Davon werden alle drei Divisionen profitieren», schreibt das Unternehmen.
Die derzeitige zyklische Korrektur in der Halbleiterindustrie dürfte den Tiefpunkt im zweiten Quartal überschritten haben und es sei eine graduelle Erholung im zweiten Halbjahr zu erwarten, heisst es weiter. Comet passt aber den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 leicht an. Erwartet werden neu ein Nettoumsatz und eine EBITDA-Marge am unteren Rand der bisherigen Prognosen von 440 bis 480 Millionen Franken bzw. von 13,0 bis 15 Prozent.
2022 erzielte Comet einen Umsatz von 586,4 Millionen Franken und einen Reingewinn von 78,1 Millionen Franken. Die EBITDA-Marge betrug 20,3 Prozent. (awp/mc/pg)