Comet nach Umsatzrückgang mit Gewinnwarnung

Comet nach Umsatzrückgang mit Gewinnwarnung
Comet-Hauptsitz in Flamatt FR. (Bild: Comet)

Wünnewil-Flamatt – Der Röntgen- und Hochfrequenzspezialist Comet hat auch im dritten Quartal unter der Schwäche in der Halbleiterindustrie gelitten. Auftragseingang und Umsatz gingen weiter zurück. Daher wird die Prognose für das laufende Jahr weiter nach unten angepasst.

Der Umsatz brach im dritten Quartal um knapp 53 Prozent auf 77,7 Millionen Franken ein, wie Comet am Donnerstag mitteilte. In den ersten neun Monaten resultierte noch ein Erlös von 284,8 Millionen Franken – ein Minus von 34 Prozent. Auch der Auftragseingang ging zurück. Das Book-to-Bill-Verhältnis lag Ende September bei 0,86. Damit hat Comet die Erwartungen der Analysten verfehlt.

Der niedrigere Umsatz sei auf die unverändert schwache Nachfrage nach Halbleiterausrüstungen zurückzuführen, schreibt Comet weiter. Davon betroffen sei primär die fast vollständig auf die Halbleiterindustrie ausgerichtete Division Plasma Control Technologies (PCT).

Die beiden Röntgendivisionen X-Ray Systems (IXS) und X-Ray Modules (IXM) hätten sich unterschiedlich entwickelt. Während IXM dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr noch leicht gewachsen sei, sei der Umsatz in der Division IXS merklich gesunken. Beide Divisionen hätten die allgemein abnehmende wirtschaftliche Dynamik der letzten drei Monate gespürt.

Stabilisierung setzt sich fort – aber hohe Lager
Die Talsohle im Halbleiterzyklus sei nun aber erreicht, schreibt Comet weiter. Die Stabilisierung in der Chipindustrie, die gegen Ende des zweiten Quartals 2023 eingesetzt habe, habe sich im dritten Quartal auf niedrigem Niveau fortgesetzt.

Zur Deckung der Nachfrage seien aber über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg noch ausreichend Lagerbestände und Produktionskapazitäten vorhanden. Dies habe zu einer nochmals deutlich rückläufigen Umsatzentwicklung und einem anhaltend niedrigen Auftragseingang im Bereich PCT geführt. Auch in den Divisionen IXS und IXM blieben die Auftragseingänge unter den Erwartungen.

Belebung in 2024 erwartet
Die bisherige Annahme einer graduellen Erholung des Halbleitergeschäfts in der zweiten Jahreshälfte 2023 habe sich bislang noch nicht im erwarteten Ausmass materialisiert. Comet geht jedoch nach wie vor von einer leichten Erholung im vierten Quartal aus, gefolgt von einer spürbaren Belebung des Geschäfts im Laufe von 2024.

Trotz konjunkturellem Gegenwind erwartet Comet, dass die Märkte Automobil, Luftfahrt und Sicherheit für das gesamte Jahr 2023 weitgehend stabil blieben.

Um Gegensteuer zu geben, habe Comet bereits in den ersten neun Monaten Massnahmen ergriffen und erwartet im vierten Quartal eine sequenzielle Steigerung von Auftragseingang, Nettoumsatz und EBITDA-Marge.

Unter diesen Annahmen passt Comet ihren Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 an. Neu wird ein Nettoumsatz zwischen 380 und 400 Millionen Franken sowie eine EBITDA-Marge von 7,0 bis 9,0 Prozent angepeilt. Ende des ersten Halbjahres strebte Comet eine EBITDA-Marge am unteren Rand der bisherigen Prognosen von 13,0 bis 15 Prozent und einen Umsatz von 440 bis 480 Millionen Franken an. (awp/mc/ps)

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