Bern – Die Heimelektronik-Branche hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 4,4% auf CHF 1,438 Mia gesteigert. Wie üblich entfällt mit 870‘000 verkauften Einheiten und CHF 811 Mio. Umsatz der Löwenanteil auf Fernsehgeräte. Unverändert heftig ist in der Branche der Preiskampf, welcher von Übernahmen und Geschäftsaufgaben geprägt ist und dem auch bekannte Markennamen zum Opfer fallen. Völlig offen sind hingegen die Folgen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses, wie einer Mitteilung des Branchenverbandes Swico vom Montag zu entnehmen ist.
Mehr, grösser, höher, vernetzter und individueller ist weiterhin der Trend einer Branche mit immer kürzeren Innovationszyklen, neuen Funktionen und Technologien. Ausserdem bringt die gesellschaftliche Entwicklung mit ihrem Fokus auf Individualisierung stetige Veränderungen im Nutzungsverhalten mit sich, denen die Hersteller mit angepassten Produkteangeboten begegnen.
TV: Flach oder kurvig, aber in jedem Fall grösser
Im Fernsehbereich konnten wegen der Fussball-WM vor allem im ersten Halbjahr viele Geräte abgesetzt werden. Verkaufsfördernd waren aber auch die Analog-Abschaltungen in verschiedenen Kabelnetzen in der Schweiz. Dank Technologiefortschritten und Preisanpassungen konnten vermehrt Geräte mit grösseren Bildschirmen verkauft werden.
Der TV-Markt trägt rund 57 Prozent um Gesamtmarktvolumen bei. Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz rund 870‘000 Einheiten verkauft, wobei Geräte mit einer Bildschirmdiagonalen von 50 Zoll und mehr inkl. einer vierfachen HD-Auflösung längst nicht mehr zu den Exoten gehörten.
Die wichtigsten Innovationstreiber im Jahr 2015 sind Ultra-HD bzw. 4K Fernseher (vierfache Auflösung) und Smart-TV (Internetanbindung). Geboten werden aber auch Soundoptimierungen mit entsprechenden Sound-Bars, TV-Geräte mit eingebauten Betriebssystemen und eigenem Content und noch einfachere Vernetzung innerhalb der Haushalte: Die Konvergenz von Services wie Internet, Video, TV und HiFi sowie die Entwicklung zur Steuerung der Medieninhalte auf einem einzigen Gerät geht weiter: Die Individualisierung der Nutzungsgewohnheiten wird auch durch Replay-TV, Internet-Mediatheken und dem Ausbau des Angebotes an Streaming-Diensten im Audio- und Videobereich gefördert.
Video und Audio: flexibel und vernetzt
Bei den Videokameras setzt sich der Trend zu den Action-Cams fort: Diese können leicht und flexibel überall befestigt werden und übermitteln Bilder in hoher Auflösung.
Hoch im Kurs steht „Connected Audio“, die Vernetzung der HiFi-Anlage mit dem heimischen Netzwerk oder einzelner Lautsprecher zu einem Multiroom-System. Diese Vernetzung ermöglicht den direkten Zugriff in die Cloud, auf den eigenen Netzwerkserver oder die Musik ab Smartphone oder Tablet. Gesteuert wird das Ganze über eine App auf dem Smartphone oder Tablet.
Ebenfalls sehr erfolgreich sind portable Lautsprecher, auf die Musik oder andere Audio-Inhalte kabellos (z.B. via Bluetooth) übertragen werden können. Ein Umsatzwachstum verbuchen auch Kopfhörer, Wachstumstreiber sind dort die Formfaktoren „Kopfbügel“ sowie die Signalübertragung via Bluetooth. (Swico/mc/ps)