Zürich – Der Mischkonzern Conzzeta hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres deutlich mehr umgesetzt, auch wenn die Wachstumsraten die hohen Werte des ersten Halbjahres nicht mehr ganz erreichten. Gut entwickelt hat sich insbesondere das Geschäft in der Blechbearbeitung sowie dank einer Übernahme im Bereich Chemie. An den Zielen fürs Gesamtjahr hält Conzzeta fest.
Der Nettoumsatz kletterte in den Monaten Januar bis September gegenüber der Vorjahresperiode um 29 Prozent auf 1,31 Milliarden Franken. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte ergab sich ein Plus von 14 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im ersten Halbjahr war der Umsatz noch um 37 Prozent beziehungsweise bereinigt um einen Fünftel in die Höhe gesprungen.
Zum anhaltend starken Umsatzwachstum hat vor allem der starke Geschäftsgang in der Sparte Bystronic, die Maschinen zur Blechbearbeitung herstellt, beigetragen. Das grösste Segment erzielte einen Umsatz von 736 Millionen Franken, das sind knapp 23 Prozent mehr als im Vorjahr.
Breit abgestütztes Wachstum
Dank der Übernahme des deutschen Unternehmens Otto Bock Kunststoff macht Conzzeta im Chemie-Geschäft einen Sprung nach vorne: Chemical Specialites erhöhte den Umsatz um drei Viertel auf 295 Millionen Franken. Und auch der Bereich Sportartikel mit Produkten der Marke Mammut konnte die Verkäufe zweistellig um 12 Prozent auf 183 Millionen steigern. Die kleinste Division Glasbearbeitung schliesslich wuchs um 18 Prozent auf 93,1 Millionen.
Das weiterhin zweistellige Wachstum sei regional breit abgestützt, schreibt Conzzeta. Und auch der Auftragseingang für die Investitionsgüter, also in den Segmenten Blech- und Glasbearbeitung, legte mit 9,7 Prozent auf 849 Millionen Franken kräftig zu. In China zeige sich die Kundschaft jedoch aufgrund erhöhter politischer und makroökonomischer Unsicherheiten zurückhaltend, während der Auftragseingang in Amerika weiter zulege.
Für das Gesamtjahr 2018 erwartet die Unternehmensleitung weiterhin ein Umsatzwachstum von rund 20 Prozent und die EBIT-Marge soll ohne Sondereffekte im unteren Bereich der mittelfristig angestrebten Bandbreite von 8 bis 10 Prozent zu liegen kommen.
Aktie im Minus
An der Börse verlor die Conzzeta-Aktie bis zu Handelsschluss 1,1%. Der Gesamtmarkt (SPI) gewann 1,7 Prozent.
Zwar hätten sich die Wachstumsraten gegenüber dem ausserordentlich starken ersten Halbjahr wie erwartet etwas abgekühlt, doch habe Conzzeta die Erwartungen in den ersten neun Monaten insgesamt leicht übertroffen, heisst es bei der ZKB. Während Bystronic die Wachstumslokomotive bleibe, sei es Mammut gelungen, den Aufwärtstrend zu bestätigen.
Analyst Alexander Koller belässt das Rating auf «Übergewichten» und sieht für die Aktie Steigerungspotenzial. Mit dem vorhandenen Industrie-Know-how, dem stabilen Aktionariat und einer vollen Kriegskasse verfüge Conzzeta über die Strukturen, um langfristig sinnvolle Akzente zu setzen und sich weiter zu verbessern, ist Koller überzeugt. (awp/mc/ps)