Zürich – Der vor allem wegen der Outdoor-Sparte Mammut bekannte Mischkonzern Conzzeta hat im Geschäftsjahr 2018 den Gewinn klar gesteigert. Die Aktionäre sollen denn auch eine höhere Dividende erhalten. Für 2019 erwartet das Unternehmen kein Wachstum mehr.
Der operative Gewinn (EBIT) legte um beinahe 20 Prozent auf 146,8 Millionen Franken zu, während die entsprechende Marge bei 8,2 Prozent verharrte, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Allerdings profitierte die Marge im Vorjahr noch von einem Veräusserungsgewinn von knapp 9 Millionen Franken, was im vergangenen Jahr nicht mehr der Fall war. Die Marge entspricht damit der Prognose des Unternehmens, dass dieser Wert im unteren Bereich des Zielbandes von 8 bis 10 Prozent liegen dürfte.
Der Reingewinn zog um knapp 18 Prozent auf 114,8 Millionen an. Wird der erwähnte Veräusserungsgewinn ausgeklammert, hätten EBIT und Reingewinn auf vergleichbarer Basis je um gegen 30 Prozent angezogen. Die Dividende soll entsprechend um 2 auf 18 Franken je Namenaktie A und um 40 Rappen auf 3,60 Franken je Namenaktie B erhöht werden. Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten für den EBIT in etwa getroffen, für den Reingewinn aber geschlagen.
Chemical Specialties spürt Flaute im Automobilsektor
Nicht zufrieden zeigte sich das Unternehmen mit der Gewinnentwicklung der Sparte Chemical Specialties mit den Untereinheiten FoamPartner und Schmid Rhyner, welche noch eine Gewinnmarge von 1,5 Prozent erreichte. Das Geschäftsjahr sei für diesen Bereich besonders herausfordernd gewesen und das Betriebsergebnis sei deutlich unter den Erwartungen ausgefallen, heisst es dazu.
Die Umsetzung der regionalen Führungsorganisation und regionaler Geschäftsmodelle sowie die Zusammenführung mit der übernommenen Otto Bock Kunststoff verliefen zwar nach Plan. Dabei fielen aber Integrations- und Reorganisationskosten sowie Kosten für die Schliessung eines Werks in Nordamerika von insgesamt 5,5 Millionen Franken an. Zudem spürte die Sparte die im Jahresverlauf abnehmende Nachfrage aus dem Automobilsektor sowie die höheren Rohmaterialkosten.
Im mit Abstand grössten Bereich Blechbearbeitung (Sheet Metal Processing) wurde die operative Marge auf 12,8 Prozent deutlich verbessert. Aber auch diese Sparte hat den zunehmenden konjunkturellen und geopolitischen Gegenwind im zweiten Semester zu spüren bekommen, insbesondere in China.
Verhaltener Ausblick
Der Umsatz wurde bereits Anfang Februar bekanntgegeben. Er kletterte um gut 20 Prozent auf 1,78 Milliarden Franken. Auf vergleichbarer Basis, das heisst ohne die Einflüsse von Wechselkursen und Akquisitionen, ergab sich noch ein Plus von gut 10 Prozent. Dabei wuchsen alle vier Segmente zweistellig, so auch der sich weiterhin in einer Phase der Neuaufstellung befindende Outdoor-Bereich Mammut und die vor kurzem verkaufte Sparte Glasbearbeitung.
Das aktuelle Marktumfeld beurteilt das Unternehmen vorsichtig. Geopolitische und makroökonomische Unsicherheiten hätten an Bedeutung gewonnen, heisst es im Ausblick. Für das Geschäftsjahr 2019 wird deshalb für das nach dem Verkauf der Sparte Glasbearbeitung verbleibende Geschäft einen gehaltenen Umsatz sowie eine leicht höhere EBIT-Marge. (awp/mc/ps)