Conzzeta verschmilzt mit Tegula – Zwei Namensaktien geplant
Robert Suter, CEO Conzzeta.
Zürich – Bei der Conzzeta AG kommt es zu bedeutenden Veränderungen in der Besitzerstruktur. Die Conzzeta AG soll mit der Tegula AG verschmelzen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt. Tegula besitzt heute 74% des Kapitals und 82% der Stimmen von Conzzeta und ist im Besitz der Familien Schmidheiny, Auer und Spoerry.
Die Motivation für diesen Schritt sei, dass die wachsende Zahl Tegula-Aktionäre durch den Zusammenschluss handelbare Conzzeta-Papiere erhalten, heisst es in der Mitteilung. Laut Christian Thalheimer, Head of Corporate Services bei Conzzeta, ist die Zahl der Tegula-Aktionäre in den letzten 70 Jahren von drei auf «einige Dutzend» gewachsen.
«Kein Ausstiegsszenario»
Laut Thalheimer wäre es eine Überinterpretation, von einem Ausstiegsszenario für die Tegula-Aktionäre zu sprechen. Aus deren Kreis haben sich laut der Mitteilung Mitglieder der Gründerfamilien für vorerst acht Jahre zu einer Kerngruppe zusammengeschlossen. Diese will nach der Fusion zunächst mindestens 50% des Kapitals und 67% der Stimmen halten. Dieser Anteil soll innert zwei Jahren auf 29% des Kapitals und 51% der Stimmen sinken.
In der Mitteilung wird Conzzeta-Verwaltungsratspräsident Jacob Schmidheiny entsprechend zitiert: «Die vertraglich gebundene Aktionärsgruppe bekennt sich zu einer langfristig ausgerichteten Unternehmensentwicklung.»
Zwei Namensaktien geplant
Technisch soll die Übernahme in mehreren Schritten erfolgen: Nach dem Beschluss an einer ausserordentlichen GV vom 13. Juni wird die Tegula AG in die Conzzeta eingebracht, was zu einer Erhöhung des Aktienkapitals um 12,5% führt. Dafür werden neue Aktien ausgegeben, die den Tegula-Aktionären zustehen. Anschliessend erhalten die bisherigen Publikumsaktionäre von Conzzeta das Recht, von den bisherigen Tegula-Aktionären für acht gehaltene Papiere eine zusätzliche Aktie zu kaufen. Der Preis wird 2’160 CHF pro Inhaberaktie und 432 CHF pro Namenaktie betragen. Laut Thalheimer streichen die Tegula-Aktionäre damit keinen Gewinn ein.
Anschliessend sollen die Inhaberaktien in Namenaktien gewandelt werden. Der Termin dafür steht laut Thalheimer noch nicht fest. Danach gibt es zwei unterschiedliche Namensaktien mit Nennwerten von 2 CHF und 10 CHF. Eine Einheitsaktie werde nicht geplant.
IPO der Immobilientochter
Zudem hat der Verwaltungsrat den Grundsatzentscheid gefällt, die Conzzeta-Immobilientochter Plazza Immobilien AG als selbständige Gesellschaft bis 2016 an die Börse zu bringen. Der Marktwert der Liegenschaften bewegt sich laut der Mitteilung in der Grössenordnung von 480 Mio CHF.
Conzzeta mit höherem Umsatz und deutlich mehr Gewinn
Gleichentags hat Conzzeta das Geschäftsergebnis 2013 veröffentlicht: Der Umsatz konnte um 2,8 % auf 1,19 Mrd CHF gesteigert werden. Der EBIT legte um gut 58% auf 87,7 Mio CHF zu und die EBIT-Marge auf 7,3 von 4,8%. Im Vorjahr sei der EBIT wegen des Firmenjubiläums von einer Zuweisung an die Personalvorsorgeeinrichtung mit 12,7 Mio CHF belastet gewesen, so Conzzeta. Im vergangenen Jahr hat sich dagegen ein positiver Einmaleffekt von 4,1 Mio ergeben, dies aufgrund der Auflösung des Verwendungsverzichts auf der Arbeitgeberbeitragsreserve. Der Reingewinn verbesserte sich um ebenfalls über 58% auf 73,4 Mio CHF.
Conzzeta mit Kursfeuerwerk
Die Aktien des Mischkonzerns schiessen am Mittwoch im frühen Geschäft massiv in die Höhe. Um 09.50 Uhr stehen Conzzeta 495 CHF oder 21% über dem Schlusskurs vom Vortag bei 2’850 CHF (Tageshoch 2’939). Gehandelt sind von der bislang noch wenig liquiden Aktie rund 850 Stück, was mehr als dem fünffachen eines durchschnittlichen Tages bedeutet. Bis gestern hatte der Titel bereits eine positive Jahresperformance von über +13%. (awp/mc/pg)