Conzzeta mit leicht rückläufigem Umsatz im Halbjahr
Ernst Bärtschi, Delegierter des Conzzeta-Verwaltungsrates.
Zürich – Der sich im Umbau befindende Mischkonzern Conzzeta hat im ersten Halbjahr 2015 mit dem Frankenschock einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Vor allem der Sportartikel-Hersteller Mammut und das Segment Chemical Specialties spürten die negativen Auswirkungen des starken Frankens. Den Betriebsgewinn konnte die Gruppe dank der Veräusserung der verlustbringenden Gesellschaft ixmation dagegen steigern.
Der Umsatz von Conzzeta sank um 1,9% auf 544 Mio CHF. Währungs- und akquisitionsbereinigt belief sich das organische Wachstum auf +4,9%. Die Gesamtleistung reduzierte sich indessen auf 554 Mio nach zuvor 576 Mio, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Alle Segmente des Konzerns – ausser den nur in der Schweiz tätigen und Ende Juni unter dem Namen Plazza an die Börse gebrachten Immobilien – seien von den Folgen der Frankenstärke betroffen gewesen.
Negative Währungseffekte belasten Reingewinn
Den operativen Gewinn auf Stufe EBIT steigerte Conzzeta trotz des leichten Umsatzrückgangs um rund ein Viertel auf 36,5 Mio CHF, und die entsprechende Marge kletterte um 150 Basispunkte auf 6,6% in die Höhe. Der Reingewinn lag dagegen mit 21,2 Mio um 13% unter dem Vorjahr. Der Grund für diesen Rückgang seien negative Währungseffekte im Finanzergebnis sowie leicht höhere Steuern gewesen, so die Mitteilung.
Mammut leidet unter Wechselkurssituation
Mit Mammut hat Conzzeta in der ersten Jahreshälfte sogar rote Zahlen geschrieben. Der EBIT-Verlust belief sich auf 5,9 Mio CHF nach einem Plus von 1,5 Mio im Vorjahr. Mammut macht die Wechselkurssituation dabei gleich mehrfach zu schaffen: So ist gemäss Conzzeta einerseits der Margendruck hoch, weil Mammut viel im Euroraum verkauft, Vorleistungen aber selbst in Dollar bezieht.
Preise wegen günstigeren Importe und Einkaufstourismus gesenkt
Anderseits mussten aufgrund der günstigeren Importe und des Einkaufstourismus selbst in der Schweiz die Preise gesenkt werden. Darüber hinaus schwäche sich das Wachstum des weltweiten Outdoormarkt generell ab, hiess es. Als Reaktion auf die verschärften Bedingungen passt Mammut «die Kostenstrukturen an und reduziert die Komplexität».
Die Chemical Specialties, bestehend aus dem Schaumstoffhersteller FoamPartner und dem Lack- und Klebstoffhersteller Schmid Rhyner, litten ebenfalls unter dem starken Franken und büssten 5% auf 103 Mio CHF an Umsatz ein, während der EBIT auf 8,9 Mio von 13,0 Mio zurückgegangen ist. Im Anlagenbau sank der Umsatz wegen dem Verkauf von ixmation um 3,1% auf 64,8 Mio CHF. Der Devestitionseffekt sei aber durch das organische Wachstum der Bystronic Glass von 35% fast vollständig kompensiert worden.
Das Segment Immobilien, das mit dem IPO von Plazza nicht mehr zur Gruppe gehört, steuerte im ersten Halbjahr 2015 einen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unveränderten Umsatz von 9,6 Mio CHF und einen leicht tieferen EBIT von 4,4 Mio (VJ 4,8 Mio) bei.
Rückläufiger Umsatz in H2 erwartet
Für das zweite Halbjahr geht Conzzeta nicht von einer wesentlichen Veränderung des gegenwärtigen ökonomischen Umfelds aus. Daher sei mit einem im Vorjahresvergleich geringeren Konzernumsatz und einem tieferen EBIT zu rechnen. Darüber hinaus gelte es im Vergleich zum Vorjahr zu berücksichtigen, dass dieses in der zweiten Jahreshälfte durch die Auflösung einer grossen Rückstellung für Altlasten von rund 11 Mio CHF begünstigt war. Gleichzeitig entfallen aufgrund der getätigten Abspaltung von Plazza die Ergebnisse des Segments Immobilien für das zweite Halbjahr.
Für das Gesamtjahr geht Conzzeta unter Annahme der heutigen Währungssituation und der aktuellen Konjunkturszenarien weiterhin von einem tieferen Umsatz als im Vorjahr sowie einem Rückgang der um Sondereffekte bereinigten EBIT-Marge von 7,7% im Jahr 2014 um 70 bis 150 Basispunkte aus. (awp/mc/pg)