Conzzeta steigert Umsatz und Gewinn markant
Zürich – Der Mischkonzern Conzzeta hat im ersten Halbjahr 2017 wie im Juni vorangekündigt deutlich mehr umgesetzt und auch die Gewinnziffern klar gesteigert. Gestützt wurde das Ergebnis insbesondere von einer guten Nachfrage im Segment Blechbearbeitung. Den Auftragseingang bezeichnet das Unternehmen als «anhaltend stark» und zeigt sich entsprechend auch für das Gesamtjahr zuversichtlich. Mit den Zahlen gab Conzzeta überdies einen Verkauf in den USA bekannt.
Der Nettoumsatz kletterte gegenüber der Vorjahresperiode um 19,3% auf 625,9 Mio CHF. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte ergab sich ein Plus von 11,1%, wie das Unternehmen am Freitag mitteilt. Zu diesem Wachstum hätten vor allem der starke Geschäftsgang im Segment Blechbearbeitung sowie das Wachstum in Asien beigetragen.
Der EBIT schoss um gut 46% auf 38,3 Mio CHF nach oben, während sich die entsprechende Marge um 100 Basispunkte auf 5,8% verbesserte. Diese Steigerung begründet Conzzeta mit dem höheren Umsatz sowie mit einem besseren Produktemix. Ausserdem ist die Gewinnsteigerung trotz Aufbaukosten im Zusammenhang mit den laufenden Strategieprojekten sowie höherer Rohmaterialpreise im Segment Chemical Specialties zustande gekommen. Der Reingewinn lag mit 30,0 Mio um 44% über dem Vorjahr.
Grösstes Segment wächst organisch und dank Übernahmen
Das mit einem Umsatzanteil von über 50% grösste Segment Blechbearbeitung steigerte den Umsatz um über 42% auf 366,3 Mio CHF. Hier schlugen allerdings die Akquisitionen von DNE Laser und FMG zu Buche. Bereinigt um diese sowie um Währungseffekte lag das Plus noch immer bei knapp 25%. Der Auftragseingang zog ebenfalls mit zweistelligen Wachstumsraten und geografisch breit abgestützt an. Das Betriebsergebnis wurde auf 39,9 Mio CHF mehr als verdoppelt, wobei die EBIT-Marge um 3,6 Prozentpunkte auf 10,1% anzog.
Das Segment Chemical Specialties mit den Unternehmen FoamPartner und Schmid Rhyner verzeichnete ein Umsatzplus von gut 3% auf 114,5 Mio CHF. Das Betriebsergebnis reduzierte sich dagegen wegen höherer Rohmaterialpreise um über 20% auf 9,9 Mio und die Marge um 280 Basispunkte auf 8,5%. «Die Preise für einzelne Materialien sind teils auf Rekordniveaus gestiegen», sagte Finanzchef Kaspar Kelterborn an einer Telefonkonferenz. Dem sei mit Preiserhöhungen begegnet worden, was sich allerdings erst verspätet auszahlen werde.
Durch die ebenfalls am Freitag angekündigte Devestition des 51%-Anteils am US-Joint Venture Woodbridge FoamPartner Company gehen Conzzeta zwar rund 10 Mio CHF an Umsatz verloren. Dafür bringe die Devestition für das Schaumstoffgeschäft FoamPartner mehr Flexibilität und mehr Wachstumspotential in den USA, wie Kelterborn erklärte.
Mammut fokussiert auf E-Commerce
Im Segment Glasbearbeitung ging der Umsatz um knapp 10% auf 49,9 Mio zurück und die EBIT-Marge um 20 Basispunkte auf 3,4%, dies vor allem wegen der eingeleiteten Restrukturierungsmassnahmen. Das Segment Sportartikel mit der Marke Mammut büsste gut 6% an Umsatz ein und verblieb in der Verlustzone. Auch dieses Segment befindet sich in einer länger dauernden Neuausrichtung. Künftig soll sich Mammut stärker auf den Ausbau des E-Commerce ausrichten, dafür soll weniger in den Ausbau von Flagship-Stores investiert werden.
Für das Gesamtjahr 2017 zeigt sich Conzzeta recht zuversichtlich. «Wir haben ermutigende Zeichen für ein gutes zweites Semester und sind auch gut ins dritte Quartal gestartet», so Kelterborn. So stellt Conzzeta ein Wachstum über Vorjahr (+6,4%) mit einer überproportionalen Steigerung des Betriebsgewinns in Aussicht sowie eine Verbesserung der EBIT-Marge auf rund 7,5%. Als «erfreulich robust» wird vor allem die Nachfrage im Segment Blechbearbeitung bezeichnet. (awp/mc/pg)