(Bild: Coop)
Basel – Zeitschriften aus dem Euroraum sind in der Schweiz viel teurer als im Ausland. Nach der Aufhebung der Eurountergrenze hat sich das Ungleichgewicht weiter vergrössert. Coop hat deshalb die ausländischen Verlage aufgefordert, die Eurovorteile weiterzugeben. Trotz harter Verhandlungen sind diese der Forderung nicht nachgekommen. Coop verfügt deshalb für wichtige ausländische Presserzeugnisse wie zum Beispiel die Gala, den Spiegel, Paris Match oder Chi einen Verkaufsstopp und setzt sich damit kompromisslos für sinkende Konsumentenpreise ein. Dafür verlaufen die hartnäckigen Verhandlungen von Coop auf anderer Ebene erfolgreich. Per 16. März 2015 senkt Coop bei über 3000 Produkten die Preise, damit wurden seit Mitte Januar insgesamt über 10’000 Artikel günstiger, wie die Detailhändlerin am Montag mitteilt.
Nach der Aufhebung der Europreisbindung durch die Schweizerische Nationalbank hat Coop ihre Lieferanten aufgefordert, Währungsgewinne uneingeschränkt weiterzugeben. Viele sind inzwischen der Aufforderung gefolgt. Nicht so aber die ausländischen Verlage von Presseerzeugnissen, diese haben sich trotz harter Verhandlungen bisher geweigert, die Währungsvorteile weiterzugeben. «Unsere Kunden akzeptieren dies zu Recht nicht. Mit dem Verkaufsstopp will Coop ein Zeichen setzen, dass wir dies nicht länger hinnehmen», so Philipp Wyss, Leiter Direktion Marketing/Beschaffung und Stellvertretender Vorsitzender der Coop Geschäftsleitung.
Wichtige ausländische Zeitschriften ausgelistet
Ab sofort und bis auf weiteres werden folgende Zeitschriften nicht mehr bei Coop verkauft: In der Deutschschweiz Gala, Spiegel, Micky Maus, Neue Post, Freizeit Revue sowie die deutschsprachige Ausgabe der Vogue. In der französischen Schweiz sind es die Titel Grazia, Elle, Paris Match, Point de Vue sowie die französischsprachige Ausgabe der Gala. In der italienischen Schweiz die Titel, Grazia und Chi. Eine Einigung gefunden hat Coop mit dem Verlag der italienischen Vogue.
Zeitschriftenverlage unter Zugzwang
Die Verkaufspreise der Presseerzeugnisse werden von den grossen ausländischen Zeitschriftenverlagen vorgegeben. Dies zeigt sich daran, dass der Verkaufspreis in unterschiedlichen Währungen mehrheitlich direkt auf der Zeitschrift aufgedruckt ist. «Wir erwarten von den Verlagen, dass der Währungsvorteil weitergegeben wird, also 10 % bis 20 %», so Philipp Wyss.
Verhandlungserfolg – insgesamt über 10’000 Produkte günstiger
Dafür zeigten die hartnäckigen Verhandlungen von Coop auf anderer Ebene Erfolge. Per 16. März 2015 werden über 3000 Produkte günstiger, darunter auch beliebte Markenartikel von Becel, Haribo, Maggi, Uncle Ben’s, Axe, Oral-b, Penaten, Playmobil oder Bosch. Somit konnte Coop seit Mitte Januar bei über 10’000 Produkten die Preise senken und die Detailhändlerin wird sich weiterhin für tiefere Preise einsetzen.
Unter anderem werden folgende Produkte ab Montag 16. März 2015 günstiger. (Coop/mc/ps)