Basel – Coop hat 2019 mit 30,7 Milliarden Franken mehr oder weniger gleich viel umgesetzt wie im Jahr davor. Während das Detailhandelsgeschäft zulegte, wurde die Gruppe von Wechselkurseffekten im Grosshandelsgeschäft gebremst. Diese Effekte herausgerechnet wuchs der Umsatz um 1,3 Prozent.
Im nach wie vor grössten Standbein Detailhandel stieg der Nettoerlös um 1,4 Prozent auf 18,0 Milliarden Franken, wie der Detailhandelsriese am Montag mitteilte. Die Coop-Supermärkte haben das Vorjahr mit 10,5 Milliarden Franken um gut 4 Prozent übertroffen. Insbesondere bei den Supermärkten habe man erneut Kunden und Marktanteile gewonnen, hiess es im Communiqué.
Neues Möbelkonzept trägt Früchte
Bei den Fachformaten legte der Nettoerlös um 2,6 Prozent auf 7,5 Milliarden Franken zu. Besonders erfreulich habe sich die Möbelkette Livique zusammen mit der Lichtkette Lumimart entwickelt. Coop hatte im Herbst 2018 mit Livique einen Neustart im Möbelgeschäft gewagt und die frühere Marke Toptip eingestampft. Toptip/Lumimart hatte zuvor innert zehn Jahren über ein Viertel an Umsatz verloren.
Die Konkurrenz im Möbelgeschäft ist hart und die Konsolidierung setzte sich zuletzt fort. So kaufte der österreichische Möbelriese XXXLutz das Traditionshaus Möbel Pfister, die Nummer zwei des Marktes hinter Ikea, sowie elf Interio-Läden von der Migros. In diesem Umfeld will Livique die Gunst der Kunden insbesondere mit einer engen Verzahnung des stationären Handels mit jenen des Online-Handels erlangen.
Die neue Strategie scheint sich auszuzahlen: «Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden», sagte eine Sprecherin. Das neue Konzept komme bei den Kunden gut an. Der Umsatz legte um 2,0 Prozent auf über 200 Millionen Franken zu. Auch das Onlinegeschäft gewinne stark an Bedeutung, sagte die Sprecherin. Coop will mit Livique nun in allen Bereich weiter wachsen.
Starkes Plus im Onlinehandel
Das Onlinegeschäft erwies sich auch in der ganzen Coop-Gruppe als Zugpferd. Inzwischen steuert es 8,5 Prozent zum Umsatz bei, im Vorjahr waren es noch etwas über 7 Prozent.
Im Detailhandel wuchsen die Onlineumsätze um 16 Prozent auf 914 Millionen. Der Löwenanteil davon stammt aus dem Bereich Heimelektronik mit Microspot, Nettoshop, Fust und Interdiscount. Dort betrug das Plus knapp 18 Prozent. Der Online-Supermarkt Coop@home legte indes um 5,4 Prozent zu.
Im Grosshandel setzte Coop online mit 1,7 Milliarden Franken 7,1 Prozent mehr als noch im Vorjahr um. Der gesamte Grosshandel und die Produktion wuchsen währungsbereinigt währenddessen um 2,6 Prozent auf 14,2 Milliarden Franken zu. Auch ohne die Währungsbereinigung sei der Grosshandel leicht gewachsen, sagte die Sprecherin, ohne Details zu nennen.
Während Detail- und Grosshandel zulegten, fielen laut der Sprecherin andere betriebliche Erträge tiefer aus als im Vorjahr. Zudem trugen auch höhere Umsätze innerhalb der Gruppe – also zwischen Grosshandel- und Coop-Detailhandel – dazu bei, dass der Gruppenumsatz trotz dem Umsatzplus in den beiden Standbeinen in Schweizer Franken kaum stieg.
Im Vorjahr hatte Coop den Gruppenumsatz um 5 Prozent auf 30,7 Milliarden Franken gesteigert und damit den höchsten Umsatz der Firmengeschichte erzielt. Wachstumstreiber waren damals der Grosshandel und die Produktion.
Die Gewinnzahlen gibt Coop im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz vom 18. Februar bekannt. 2018 hatte das Aus des verlustreichen Onlinemarktplatzes Siroop den Reingewinn um 2,6 Prozent auf 473 Millionen Franken einknicken lassen. (awp/mc/ps)