Corona-Pandemie trübt finanzielle Perspektive der Schweizer
Bern – Die Schweizer Bevölkerung schätzt die Entwicklung ihrer persönlichen Finanzen für 2021 pessimistischer ein als noch vor einem Jahr. Die Corona-Pandemie hinterlässt Spuren.
Fast ein Fünftel der Erwachsenen in der Schweiz glaubt, dass sich ihre finanzielle Situation im kommenden Jahr verschlechtert, wie eine Umfrage des Vergleichsdienstes Comparis zeigt. Das sind so viele wie noch nie in den letzten vier Jahren.
Vor einem Jahr waren noch 33 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer überzeugt, dass sich ihre finanzielle Lage 2020 verbessern werde. Diese Hoffnung hat mit der Corona-Pandemie einen Dämpfer erhalten. Im Hinblick auf 2021 sind es nur noch 25 Prozent.
Angst wegen Jobverlust
Dagegen gehen 18 Prozent davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation im neuen Jahr verschlechtern wird. Die Pessimisten nennen den unsicheren Arbeitsplatz als Grund. Gut zwei Drittel von ihnen geben Kurzarbeit, Jobverlust oder ein kleineres Arbeitspensum an.
Ende letzten Jahres hatten nur 13 Prozent eine Verschlechterung ihrer finanziellen Situation für das laufende Jahr erwartet. Davon nannte ein Drittel Gründe, die mit dem Arbeitsplatz zusammenhingen, hingegen 46 Prozent steigende Krankenkassenprämien.
«Weil wegen der Corona-Pandemie viele Haushalte weniger Geld haben und weil insbesondere viele Versicherte mit den höchsten Prämien die Kasse nicht wechseln, werden die Krankenkassenprämien im nächsten Jahr für viele Haushalte zu einer massiven Mehrbelastung führen», warnt Felix Schneuwly, Experte für Krankenkassen bei Comparis.
Sorgen wegen Corona-Krise
Mehr als vier von fünf Personen bereitet die anhaltende Corona-Krise Sorgen. Das sind deutlich mehr als bei der letzten Befragung durch Comparis im Mai. Vor allem in der Romandie sorgt sich die Bevölkerung wegen des Virus, nämlich 92 Prozent.
Die Konsumlust bleibt trotz der eingetrübten finanziellen Aussichten jedoch intakt. Hatten im März noch 42 Prozent angegeben, wegen der Pandemie auf grössere Anschaffungen wie einen Auto- oder Möbelkauf zu verzichten, so sank dieser Anteil bis Ende 2020 auf 36 Prozent. (awp/mc/pg)