Bern – Bis am Donnerstagmorgen holt das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) in zunächst drei Flügen rund 750 in der Schweiz wohnhafte Personen nach Hause zurück. Sie hatten wegen der Coronakrise in Südamerika festgesessen.
Der erste Rückholflug wurde am Dienstagnachmittag um 14.50 Uhr am Flughafen Zürich erwartet, wie das EDA am Mittag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Das Flugzeug startete in San José in Costa Rica. Zur Mission abgeflogen war es von Zürich aus am Sonntag. Die Rückholaktion ist die grösste in der Geschichte der Schweiz.
Weitere Landungen von Rückholflügen erwartet das EDA am Mittwoch- und Donnerstagmorgen. Ein Flugzeug aus Bogotà in Kolumbien soll am Mittwoch um 7.45 Uhr in Zürich eintreffen. Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus Lima in Peru sollen am Donnerstag um 9.20 Uhr landen. Die Heimgekehrten müssen zehn Tage in Quarantäne.
Dutzende von Rückholflügen
In den kommenden Wochen plant das EDA Dutzende zusätzliche Flüge nach Lateinamerika, Asien und Afrika. Im Vordergrund stehen zunächst Destinationen auf diesen drei Kontinenten. Die entsprechenden Länder wird das EDA bekannt geben, sobald die Abklärungen mit den Airlines getroffen und die diplomatischen Vertretungen vor Ort Bescheid wissen.
Wie viele Heimkehrerinnen und Heimkehrer jeweils an Bord sein werden, ist unterschiedlich. Um die Repatriierung zu koordinieren und Synergien zu nutzen, arbeitet das EDA mit anderen Ländern zusammen. Gewisse Flüge organisiert die Schweiz selbst, andere zusammen mit Partnerstaaten.
Damit sei es zu früh, um die Kosten der Aktion zu beziffern. Die Schweiz gehe «sehr kostenbewusst» vor, versichert das Departement. Der Bund finanziert die Charterflüge vor. Die heimkehrenden Touristinnen, Touristen und Geschäftsreisenden müssen aber einen Teil der Kosten übernehmen. Dieser Anteil dürfte sich in der Grössenordnung eines normalen Flugtickets bewegen.
Mehrere Zehntausend Reisende aus der Schweiz sind nach Schätzungen des EDA derzeit im Ausland. Der Bundesrat forderte sie vergangene Woche dazu auf, in die Schweiz zurückzukehren. Rund 17’000 registrierten ihre Reise bislang auf der Travel Admin App. (awp/mc/ps)