Bern – Wie schon seit Wochen sind auch an diesem Mittwoch im Wochenvergleich weniger bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Gleichzeitig steigt die Zahl der mutierten Varianten weiter, wenn auch weniger schnell als früher. Bis am Mittwochmorgen wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innerhalb von 24 Stunden 1602 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Das sind rund 10 Prozent weniger als am gleichen Tag vor einer Woche.
Auch der Sieben-Tage-Schnitt sank weiter auf 1433 Fälle pro Tag. Im Vergleich zur Vorwoche entspricht das einem Rückgang von 13 Prozent. Gleichzeitig registrierte das BAG 18 neue Todesfälle und 92 Spitaleinweisungen. Auch diese Zahlen nehmen seit der ersten Dezemberhälfte stetig leicht ab.
Ein Beispiel für die aktuelle positive Entwicklung lieferte am Mittwoch der Kanton Luzern: Nachdem in der Zentralschweiz während 14 Wochen mehr Menschen im Pensionsalter starben als zu erwarten war, ging diese Phase der Übersterblichkeit in der vierten Kalenderwoche 2021 zu Ende, wie das Luzerner Statistikamt Lustat mitteilte.
Positivitätsrate noch bei 6,3 Prozent
Schweizweit bewegt sich auch die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen in die richtige Richtung: Der Durchschnitt der PCR- und der Schnelltests lag am Mittwoch bei 6,3 Prozent. Damit ist die Schweiz nicht mehr weit vom von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Schwellenwert von 5 Prozent entfernt.
68 Prozent mehr Mutanten
Die Reproduktionszahl R hingegen, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 0,98. Über dem kritischen Wert von 1 lagen alle Westschweizer Kantone und Zug, unter dem angestrebten Wert von 0,8 sind lediglich noch Uri, Nidwalden, Glarus, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden und Liechtenstein.
Ob der hohe R-Wert in Zusammenhang steht mit der Verbreitung der neuen Varianten, ist nicht sicher. Bis am Mittwoch wurden schweizweit bisher 4785 mutierte Fälle entdeckt, wie das BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Das sind rund 68 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Damals waren 2847 Fälle gemeldet worden. Damit verdoppelt sich die Anzahl der Mutanten seit einigen Tagen zwar nicht mehr wöchentlich. Experten gehen aber trotzdem davon aus, dass die mutierten Varianten bereits 30 bis 40 Prozent der bestätigten Fälle ausmachen und deren Anteil weiter steigen wird.
Noch nicht in den neuesten BAG-Zahlen enthalten sind drei positive Fälle der südafrikanischen Variante, die bei Massentests in zwei Schulhäusern in Meggen und in der Stadt Luzern entdeckt wurden. Rund 400 Schülerinnen, Lehrer und Angehörige waren dort getestet worden.
Am Montag war dem BAG zudem der erste Fall der brasilianischen Mutation gemeldet worden. Weitere Informationen zum Ort des Auftretens oder der Ansteckung dieser neuen Variante hatte das BAG am Mittwoch keine.
4,79 Prozent geimpft
Insgesamt wurden nach neuesten Angaben des BAG bis am Sonntagabend 696’700 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 413’698 Dosen bereits verabreicht. Das heisst, dass 4,79 Prozent der Schweizer Bevölkerung bereits mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben.
Spitzenreiter ist hier der Kanton Nidwalden mit rund 10 Dosen auf 100 Einwohnerinnen und Einwohner. Dahinter folgen Appenzell Innerrhoden mit 8,92, Schaffhausen mit 7,91, Basel-Stadt mit 7,45 Dosen. Schlusslicht bleibt Bern mit 3,42 Dosen pro 100 Einwohner. (awp/mc/pg)