Cosmo-CEO Mauro Ajani.
Lainate – Cosmo Pharmaceuticals hat im Geschäftsjahr 2011 in der Forschung und Entwicklung weitere Fortschritte erzielt. Gleichzeitig konnte das Ergebnis auf den Gewinnebenen stark gesteigert werden. Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich das Management zuversichtlich.
Der Umsatz stieg im Berichtsjahr um 4,6% auf 33,5 Mio EUR. Dabei nahmen die Lizenzeinnahmen aus dem Absatz von Lialda um 19% auf 10,0 Mio zu. Das Medikament habe im Berichtsjahr einen Nettoumsatz von 372 Mio USD erzielt, was einer Steigerung um 27% entspreche. Damit sei Lialda das am schnellsten wachsende Produkt seiner Klasse (5-ASA) im Bereich der Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa) gewesen und habe in den USA einen Marktanteil von knapp 22%, wie das italienische, an der SIX Swiss Exchange kotierte Spezialitätenpharma-Unternehmen am Freitag mitteilt.
Aus der Herstellung von auf der eigenen MMX-Technologie basierenden Produkten seien 10,8 Mio EUR (+40%) zugeflossen. Die Produktion für Dritte ist laut Mitteilung hingegen um 6,2% auf 11,0 Mio zurückgegangen.
Überdurchschnittliche Ergebnissteigerung
Das operative Ergebnis (EBITDA) nahm im Berichtsjahr um überdurchschnittliche 63% auf 11,1 Mio EUR zu. Der Reingewinn konnte mehr als verdoppelt werden auf 7,6 Mio (+111%), so die Mitteilung weiter. Die Betriebsaufwendungen sanken um 9,7% auf 24,6 Mio EUR. Einem Anstieg der Gestehungskosten um 1,2% auf 14,5 Mio standen um 50% tiefere Aufwendungen für die Forschung und Entwicklung von 8,2 Mio gegenüber.
Die liquiden Mittel sanken indessen infolge des Rückkaufs von Aktien der übernommenen BioXell um 52% auf 13,6 Mio EUR.
Sehr zufrieden mit 2011
Cosmo-CEO Mauro Ajani gibt sich in der Mitteilung sehr zufrieden mit den Finanzergebnissen im Berichtsjahr sowie den strategischen Fortschritten. In den vergangenen Jahren sei die gesamte Entwicklung aus Produkten der ersten Generation finanziert worden. «Nun stehen wir kurz davor, drei neue Produkte auf den Markt zu bringen – eines dieses Jahr und zwei weitere möglicherweise nächstes Jahr. Dies wird das Unternehmen stark verändern», lässt sich der CEO in der Mitteilung zitieren.
Zuversicht für 2012
Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich das Management zuversichtlich. Die Umsätze mit Lialda in den USA bzw. Mezavant/Mesavancol in der EU dürften 2012 weiter steigen, so die Mitteilung. Zudem dürfte die EU-Zulassungsbehörde EMA im Q3 dieses Jahres einen Entscheid über die Zulassung von Budesonide (bei moderat aktiver Dickdarmentzündung) fällen, die US-Gesundheitsbehörde FDA im Q4. Sollten die Entscheide positiv ausfallen werde Budesonide in der EU unter dem Markennamen Cortiment und in den USA unter Uceris noch im laufenden Jahr lanciert.
Weiter sollen zum Diagnose-Mittel Methylen-Blau an der Digestive Disease Week in Chicago im Mai die Phase-II-Studiendaten vorgestellt werden; die Phase-III-Tests sollen im August anlaufen. Zudem stellt das Management in Aussicht, dass möglicherweise noch dieses Jahr über weitere Entwicklungsschritte für CB-03-01 (bei Akne und Haarausfall) und Heparin (Unterhaltstherapie bei chronisch entzündlicher Darmerkrankung) informiert werden können. Was die klinische Entwicklung betreffe, soll für Methylen-Blau ein IND-Antrag gestellt werden, und in den USA soll CB-03-01 weiter entwickelt werden. Darüber hinaus dürften vom Produktpartner für Rifamycin bis Ende Jahr Phase-III-Ergebnisse bekannt gegeben werden.
Kostenkontrolle im Fokus
Ein Fokus werde die Kostenkontrolle sein, so die Mitteilung weiter. Dabei sollen die Materialkosten nicht deutlich zunehmen. Die Aufwendungen für die Phase-III-Tests mit Rifamycin würden von den Produktpartnern Dr. Falk und Santarus getragen. Hingegen würden die neuen Programme für Methylen-Blau und CB-03-01 selbst finanziert, so dass die externen Kosten anstiegen. Insgesamt werde eine weitere Steigerung des Betriebsgewinnes erwartet. (awp/mc/pg)