CPH erleidet wegen Rohmaterialpreisen und Abschreiber Verlust

Verwaltungsgebäude der CPH Group im luzernischen Perlen. (Bild: CPH)

Perlen – Die CPH Chemie + Papier Holding (CPH) hat im Geschäftsjahr 2021 nach dem Coronaeinbruch wieder deutlich mehr umgesetzt und es fast auf das Vorkrisenniveau zurückgeschafft. Allerding machten der Gruppe höhere Rohmaterialkosten zu schaffen. Für 2022 ist das Management gleichwohl zuversichtlich.

Die Industriegruppe steigerte den Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um 11,6 Prozent auf 496,7 Millionen Franken. Steigende Rohmaterialkosten hätten allerdings zu einem halbierten Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA von 25,7 Millionen geführt, wie CPH am Dienstag mitteilte. Nach ordentlichen Abschreibungen ergab sich ein betrieblicher Verlust (EBIT) von 2,7 Millionen Franken.

Auf das Nettoergebnis drückte zudem noch die erst vor wenigen Wochen kommunizierte ausserordentliche Wertminderung von 150 Millionen, sodass unter dem Strich ein Nettoverlust von 151,4 Millionen resultierte.

Chemiebereich deutlich ausgebaut
Der Bereich Papier steuerte nach wie vor am meisten zum Umsatz bei. Die einzige Schweizer Papierfabrik verkaufte für 230,9 Millionen Franken Zeitungs- und Magazinpapier. Das ist knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes. Die Nachfrage sei nach dem Coronaeinbruch im Vorjahr 2021 stabil geblieben, heisst es. Die Papierpreise hätten aber neue Tiefststände erreicht. Ausserdem war Altpapier knapp, sodass die Anlagen zeitweise nicht voll ausgelastet waren.

Um künftig weniger vom Papiermarkt abhängig zu sein, will CPH die beiden anderen Standbeine Chemie und Verpackungen weiter stärken. Das hat 2021 vor allem im Chemiebereich gut geklappt, denn dieser wuchs stark.

Die kleinste Sparte Chemie legte umsatzmässig um fast 30 Prozent zu und trug damit erstmals fast 20 Prozent zum Gesamtumsatz der Gruppe bei. In diesem Bereich stellt das Unternehmen unter anderem Molekularsiebe her für die Produktion von medizinischem Sauerstoff her.

Aber auch im Bereich Verpackung hat das Unternehmen von der Pandemie profitiert. Dort fertigt CPH nämlich unter anderem Pillen-Verpackungen.

Zuversicht für 2022
Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen positiv gestimmt und rechnet in allen Geschäftsbereichen mit steigenden Umsätzen. Die Entwicklung hänge allerdings vom Pandemieverlauf ab und auch davon, ob und in welchem Ausmass man die gestiegenen Rohmaterialpreise an den Markt weitergeben könne.

Allerdings dürfte sich laut den Verantwortlichen die Versorgungslage bei manchen Rohmaterialien wie Altpapier verbessern, was beim Papier zu einer deutlich höheren Profitabilität führen dürfte. Sowohl das operative als auch das Nettoergebnis der CPH-Gruppe dürften einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag erreichen. Zudem plant das Unternehmen, rund 50 Millionen in Sachanlagen zu investieren, um die Kapazitäten und die Effizienz zu verbessern.

Für das Jahr 2021 sollen die Aktionäre trotz des Verlustes eine Dividende erhalten, allerdings eine um 50 Rappen tiefere von 1,30 Franken pro Aktie. (awp/mc/ps)

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