CPH: Frankenstärke und Rohstoffpreise belasten

CPH: Frankenstärke und Rohstoffpreise belasten

Peter Schildknecht, CEO CPH Chemie + Papier Holding.

Zürich – Der Papierkonzern CPH konnte den Umsatz im ersten Halbjahr 2011 deutlich steigern und operative Verbesserungen erzielen. Allerdings belasten der starke Schweizer Franken und die hohen Rohstoffpreise sowie der hohe Zinsaufwand. Per saldo wird so für die Berichtsperiode ein Verlust geschrieben; auch für das Ganzjahr wird, wie im Frühjahr bereits prognostiziert, unverändert nicht mit einer Rückkehr in die Gewinnzone gerechnet.

CPH erzielte in den ersten sechs Monaten 2011 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode einen Umsatzanstieg um 25% auf 263 Mio CHF. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich auf -9,99 Mio, gegenüber von -19,25) Mio in der Vorjahresperiode. Infolge des höheren Zinsaufwandes erhöhte sich indessen der Nettoverlust auf 15,84 Mio, gegenüber von 13,62 Mio, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilt. Der Personalbestand stieg um 13 auf 962 Stellen.

Unterschiedliche Markt-Entwicklung
Die Gruppe profitierte gemäss Mitteilung in der Berichtsperiode vom konjunkturellen Aufschwung. Die Märkte haben sich aber unterschiedlich gut entwickelt. Der Bereich Chemie konnte Umsatz (+10% auf 55,0 Mio CHF) wie Betriebsergebnis (+2,89 Mio, nach -1,83 Mio) verbessern. Der Bereich Papier steigerte dank der neuen Papiermaschine PM7 den Umsatz um 45% auf 154,5 Mio und verkleinerte den Betriebsverlust auf 14,2 Mio, nach einem Minus von 19,3 Mio. Der Bereich Verpackung hielt den Umsatz mit 53,5 Mio, das Betriebsergebnis sank aber auf Grund des massiven Währungszerfalls von Euro und US-Dollar um 22% auf 1,39 Mio.

Hohe Auslastung
Die Auftragsbestände seien in allen Bereichen erfreulich und die Auslastung der Produktionsanlagen sei hoch, heisst es weiter. Die Preissteigerungen bei Rohstoffen könnten aber im Bereich Papier nicht vollumfänglich an den Markt weitergegeben werden. Die 2009 und 2010 begonnenen und seither weitergeführten Massnahmen zur Kostensenkung und zur Ertragsverbesserung hätten aber insbesondere in den Bereichen Chemie und Verpackung Wirkung bezeigt und würden helfen, den Fremdwährungszerfall und die gestiegenen Kosten teilweise aufzufangen, so die Mitteilung weiter.

Grosse Unsicherheit
In den Absatzmärkten der Gruppe sind gemäss Mitteilung Anzeichen einer weiteren Verbesserung erkennbar. Aber es würde auch hohe Unsicherheit herrschen auf Grund der Volatilität der Finanzmärkte. Unsicher sei insbesondere, welche Auswirkungen die finanziellen Probleme im Euroraum und in den USA auf die weitere Entwicklung haben werden.

Rohstoffpreise belasten Margen weiter
Eine grosse Herausforderung bleiben gemäss dem Management die hohen Rohstoffpreise, welche die Margen unvermindert belasten. Auch auf der Währungsseite wird kurzfristig keine Entspannung erwartet. Die CPH-Gruppe werde deshalb im laufenden Geschäftsjahr, wie bereits im Frühjahr prognostiziert, noch nicht in die Gewinnzone zurückkehren können, so die Mitteilung weiter. Die Verbesserungen gegen über dem Vorjahr und die erwarteten positiven operativen Jahresergebnisse der Bereiche Chemie und Verpackung würden nicht genügen, um das negative Betriebsergebnis des Bereichs Papier auszugleichen.

Abhängigkeit von Euro und Dollar soll mittelfristig reduziert werden
Zudem würden die Kosten- und Ertragsverbesserungsmassnahmen in allen Bereichen weiterverfolgt. Damit soll das Unternehmen noch besser für die Zukunft gerüstet sein. Auch will das Management durch die Erschliessung neuer Märkte in den Bereichen Chemie und Verpackung die Abhängigkeit von Euro und Dollar mittelfristig senken. (awp/mc/pg)

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