Lausanne – Das Prognoseinstitut Créa schätzt die Wirtschaftsentwicklung für die Schweiz 2011 und 2012 weniger zuversichtlich ein als noch im Herbst. Die Prognose für 2013 sieht hernach eine Stabilisierung vor. So haben die Ökonomen die BIP-Prognose für 2011 zwar mit +1,9% bestätigt, für das Jahr 2012 sei aber nunmehr von einem Wachstum von 1,1% (bisher +2,2%) auszugehen.
Für 2013 wird mit einem BIP-Wachstum um 1,2% gerechnet, teilte die Créa am Mittwoch mit. Die Schweizer Wirtschaft habe die Frankenstärke bisher gut weggesteckt, resümieren die Créa-Forscher. Den BIP-Rückgang in 2011 gegenüber dem Vorjahr sei in erster Linie auf den Aussenhandel zurückzuführen. Da die Importe angesichts der insgesamt sehr starken Nachfrage stärker wachsen dürften als die Exporte, sei der Nettobeitrag der Exporte zum BIP negativ. Das für 2012 deutlich nach unten revidierte BIP-Wachstum wird mit dem schwächeren Wachstum des privaten Konsums sowie mit einem Rückgang der Bauinvestitionen begründet.
2012: Rückläufiger Konsum erwartet
Der Privatkonsum dürfte gemäss Créa 2011 um 1,7% wachsen und 2012 um 1,4%. 2012 dürfte sich der private Konsum gemäss den Projektionen der Créa gar um 0,1% zurückbilden, sollten nicht im Laufe des Jahres neue Impulse vom Arbeitsmarkt ausgehen. Grund dafür sei ein erwarteter Rückgang des realen Lohnniveaus in einem inflationären Umfeld. Die Inflation dürfte sich gemäss den jüngsten Prognosen beschleunigen auf 1,1% im laufenden Jahr, 1,8% in 2012 und 2,0% in 2013. Die Arbeitslosenquote dürfte den Prognosen zufolge 2011 und 2012 bei 3,1% und 2013 bei 3,4% stehen. (awp/mc/ps)