Crealogix rutscht 2014/15 tiefer in die roten Zahlen

Crealogix rutscht 2014/15 tiefer in die roten Zahlen

Crealogix-CEO Bruno Richle. (Foto: Crealogix)

Zürich – Das Banken-Softwarehaus Crealogix weist für das Ende Juni abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 einen rückläufigen Umsatz aus. Unter anderem aufgrund der Marktexpansion stiegen die Kosten markant an und führten unter dem Strich zu einem deutlichen Verlust. Der Verwaltungsrat schlägt einen Dividendenverzicht vor. Für die weitere Geschäftsentwicklung zeigt man sich zuversichtlich und stellt eine Steigerung von Umsatz und eine Verbesserung der Profitabilität in Aussicht.

Der Umsatz ging konkret um 1,6% auf 49,3 Mio CHF zurück, wobei sich das Geschäft in der Schweiz schwach entwickelte. Hier sank der Erlös um 5,4% auf 34,4 Mio CHF. Im restlichen europäischen Markt wurde hingegen 3,3% mehr umgesetzt.

Erfreulich habe sich insgesamt das Wartungsgeschäft entwickelt, wo der entsprechende Nettoerlös um 7,8% auf 12,4 Mio CHF zulegte, wie Crealogix am Dienstag mitteilt. Der Umsatz mit Neulizenzen blieb dagegen mit 10,6 Mio CHF trotz neuer Kundenaufträge deutlich hinter dem Vorjahreswert von 12,4 Mio zurück. Dies sei auch darauf zurückzuführen, dass diese Neuaufträge nur teilweise im Geschäftsjahr 2014/2015 abgewickelt werden konnten.

Hohe Kosten
Für das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA weist Crealogix einen Verlust von 10,6 Mio CHF aus nach einem Gewinn von 1,7 Mio im Jahr zuvor. Für den Fehlbetrag sind höhere Kosten im Bereich Handelswaren und Dienstleistungen (+42% auf 12,3 Mio CHF) und Personal (+21% auf 40,4 Mio) verantwortlich.

Wie Crealogix dazu anmerkt, sei der Aufbau der Vertriebsorganisation und die Bearbeitung der Märkte an den neuen Standorten London, Wien und Singapur ins Gewicht gefallen. In der Folge legte der Personalbestand um ein Viertel auf 354 Mitarbeitende zu. Die Entwicklungskosten hätten sich aufgrund der Realisierung der Digital Banking Plattform erhöht. Das Geschäftsjahr sei die kostenintensivste Phase auf dem Weg zu einem international führenden Fintech-Unternehmen gewesen.

Zwischenziele erreicht
Drei wichtige Zwischenziele seien allerdings erreicht worden: erstens der Aufbau des internationalen Vertriebs, zweitens die Umstellung auf die neue Digital Banking Plattform und drittens die Erweiterung der Produktepalette sowie der Serviceleistungen im Bereich Cloud bzw. «Software as a Service».

Verlust ausgeweitet – Dividendenverzicht vorgeschlagen
Unter dem Strich weitete sich der Fehlbetrag auf 10,3 Mio CHF aus nach einem Verlust von 1,5 Mio im Vorjahr. Im Berichtszeitraum kam es zu einem Cashabfluss aus operativer Tätigkeit von 4,7 Mio CHF. Der Bestand an flüssigen Mitteln ging auf 10,8 Mio CHF am Bilanzstichtag gegenüber 21,7 Mio per Ende Juni 2014 zurück.

An der Generalversammlung am 2. November 2015 werde vorgeschlagen, keine Dividende bzw. Einlagenausschüttung aus Agio für das Geschäftsjahr 2014/15 auszuschütten.

Umsatzwachstum und ausgeglichenes EBITDA im laufenden Jahr anvisiert
Im Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung bestätigt die Unternehmensleitung die Guidance für das Fiskaljahr 2015/16. Im laufenden Geschäftsjahr werde demnach mit einem Wachstum der Nettoerlöse von mindestens 10% und einer Rückkehr zu einem ausgeglichenen operativen Ergebnis auf Stufe EBITDA gerechnet. Ab dem Geschäftsjahr 2016/2017 erwarte man weiteres Wachstum der Nettoerlöse und eine höhere Profitabilität.

Crealogix wolle sich die Möglichkeit offenhalten, durch Akquisitionen zu wachsen und ziehe dafür auch Fremdfinanzierungen in Betracht, wie es heisst. Die Eigenkapitalquote ging im Jahresverlauf deutlich zurück und kam bei 54,9% zu liegen nach 67,5% per Ende Juni 2014. (awp/mc/pg)

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