Bruno Richle, CEO Crealogix. (Foto: Crealogix)
Zürich – Die Aktionäre des Softwarehauses Crealogix sollen trotz roter Zahlen im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Juni) in den Genuss einer gleich hohen Dividende wie im Vorjahr kommen. Ausserdem bestätigt das Unternehmen die Pläne, weiterhin viel zu investieren.
Bei Crealogix ist vieles im Fluss, doch eine Konstante gibt es: Der Anbieter von Lösungen für E-Banking und E-Payment will seinen Aktionären wie in den beiden Vorjahren eine Dividende von 2,00 CHF pro Titel (aus Agio) auszahlen. Der Verwaltungsrat sei aufgrund der «hervorragenden Eigenkapitalsituation» (67,5%) sowie des steuerlichen Umfeldes zu diesem Entscheid gekommen, teilt das Unternehmen am Dienstag mit.
Die Eckwerte des Geschäftsjahres 2013/14 sind seit drei Wochen bekannt. Demnach erzielte Crealogix zwar etwas mehr Umsatz, wies unter dem Strich allerdings einen geringen Verlust aus.
Höhere Lizenzeinnahmen, weniger Hardware
Der Umsatz stieg um 1,6% auf 50,1 Mio CHF. Dieses Plus sei vor allem dank 16% höherer Lizenzeinnahmen zustande gekommen, heisst es in der Mitteilung. Dies habe den hinter den Erwartungen geblieben Absatz von Hardware-Produkten für den Zahlungsverkehr mehr als kompensiert. In diesem Bereich sei die Konkurrenz durch neue, kostenlose Apps spürbar gewesen, mit denen Einzahlungsscheine via Smartphone-Kamera eingelesen werden können.
Das Ergebnis war auf allen Stufen stark rückläufig: Der EBIT verringerte sich auf 0,5 Mio von 3,1 Mio CHF, die entsprechende Marge ging auf 1% von 6,2% zurück. Unter dem Strich fiel Crealogix sogar knapp in die roten Zahlen (-0,2 Mio CHF), nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn (+2,6 Mio) erzielt worden war.
Höhere Investitionen
Grund für den Gewinnrückgang waren höhere Investitionen, die wegen der Wachstumsstrategie anfielen. Im Januar habe sich das Unternehmen entschieden, die Internationalisierung schneller als geplant anzugehen. Im April seien in London und Singapur eigene Tochterfirmen gegründet und erste Mitarbeiter dafür rekrutiert worden. Voll operativ sollen die beiden Standorte im Verlauf des laufenden Geschäftsjahres sein.
Ausserdem seien insgesamt 56 Personenjahre in die Neu- und Weiterentwicklung der Produktpalette investiert worden. Die Kosten für die Internationalisierung und die Produkterneuerung wurden laut der Mitteilung aus eigenen Mitteln und über die Erfolgsrechnung finanziert.
Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe
An aktuellen Bild wird sich im laufenden Geschäftsjahr wenig ändern. So will das Unternehmen die Internationalisierung und die Weiterentwicklung des Produktportfolios vorantreiben. Crealogix rechnet laut der Mitteilung mit Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe, die erneut zulasten der Erfolgsrechnung verbucht werden sollen. Verluste würden damit in Kauf genommen. Man könne sich dies aufgrund der Eigenkapitalsituation und «auch unter Beibehaltung der bisherigen Dividendenpolitik» leisten.
Was den Umsatz betrifft, erwartet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr kein Wachstum. In den Folgejahren sei jedoch mit einem Plus im zweistelligen Prozentbereich zu rechnen. (awp/mc/pg)