Crealogix-CEO Thomas Avedik. (Foto: Crealogix)
Zürich – Der Software- und IT-Dienstleister Crealogix hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 operativ die Trendwende geschafft. Er steigerte den Umsatz deutlich, kehrte den EBITDA nach einem Verlust ins Positive und verringerte den Verlust beim operativen Ergebnis. Da der Fintech-Dienstleister auch etwas besser abgeschnitten hat, als selber geplant, wird der Ausblick erhöht.
Die Gruppe verzeichnete in der per Ende Dezember abgeschlossenen Berichtsperiode ein Umsatzwachstum von 16% auf 27,9 Mio CHF. Die konsequente und kontinuierliche Umsetzung der Unternehmensstrategie hat sich bewährt, erklärte Executive Chairman Bruno Richle am Mittwoch an einer Telefonkonferenz.
So verbesserte sich der EBITDA deutlich auf +0,12 Mio gegenüber -6,27 Mio in der Vorjahresperiode, der operative Verlust auf Stufe EBIT belief sich derweil auf 1,52 Mio (VJ -7,63 Mio). Der Konzernverlust wurde mit 1,35 Mio CHF um rund drei Viertel gesenkt.
Massnahmen greifen
Die Verbesserungen im Ergebnis gingen einerseits auf Massnahmen zur Steigerung des Umsatzes sowie zur Reduktion der Kosten zurück. Andererseits habe man von der Effizienzsteigerung der skalierbaren Produktplattform und der Verlagerung von Entwicklungsleistungen in Near-/Off-Shore-Standorte profitiert.
Zudem habe man den Gesamtaufwand nach einem umfangreichen Investitionsprogramm im Vorjahr wie angekündigt reduziert. Mit 4 Mio CHF habe man in der Berichtsperiode aber immer noch «erhebliche» Mittel in die Entwicklung gesteckt. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch rund 6 Mio CHF investiert.
Ernte einfahren
Crealogix hat in den letzten Jahren rund 15 Mio CHF in die Entwicklung einer neuen Digital-Banking-Plattform investiert und die Aufwendungen direkt im Aufwand verbucht. Nun steht dessen Kapitalisierung an. Parallel wird die neue Plattform auch im Ausland vermarktet. Dies ist mit ein Grund, weshalb sich Crealogix per Anfang 2016 an zwei Fintech-Unternehmen in Deutschland beteiligt hat; und zwar mit 80% an Elaxy Financial Software & Solutions und mit 20% an Elaxy Business Solution & Services. Damit wird Deutschland zum zweiten Heimmarkt, und der Mitarbeiterbestand stieg so von 336 auf über 420.
Doch bereits vor der Integration der Elaxy-Gesellschaften habe Crealogix seinen Anteil des internationalen Umsatzes auf 37% erhöht, führte Richle aus. Vor zwölf Monaten habe dieser noch bei 32% gelegen und vor 18 Monaten bei 27%. Mittelfristig, also in drei bis vier Jahren, sollen die internationalen Verkäufe auf über 50% steigen.
Mit Produkten erwirtschaftete Crealogix in der Berichtsperiode einen Umsatzanteil von 59%. Das sind 4 Prozentpunkte mehr als vor Jahresfrist; mittelfristig sollen es mehr als 70% sein.
Ausblick erhöht
Für das zweite Halbjahr 2015/2016 wird der Ausblick nach oben korrigiert: Crealogix rechnet für das gesamte Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum von über 20% gegenüber dem Vorjahr und somit mit einem Jahresumsatz von über 60 Mio CHF. Bis dato hatte Crealogix Nettoerlöse von mindestens 54 Mio in Aussicht gestellt, entsprechend einem Wachstum von 10%. Die Ausgangslage und auch die aktuellen Marktchancen werden als «sehr gut» beurteilt.
Trotz der zu erwartenden Integrationskosten von Elaxy gehe man ferner von einem positiven EBITDA in 2015/16 aus, heisst es ferner im Geschäftsbericht.
Für das kommende Geschäftsjahr 2016/17 rechne Crealogix mit weiterem Wachstum und einer steigenden Profitabilität. Mittelfristig solle auch die EBITDA-Marge auf über 10% steigen, erklärte CEO Thomas Avedik. (awp/mc/pg)