Zürich – Ökonomen und Analysten sind im Juni in Bezug auf den Schweizer Konjunkturverlauf in den kommenden sechs Monaten wieder pessimistischer geworden. Das zeigt zumindest der CS-CFA-Indikator, der die Erwartungen der Experten misst. Der Indikator ist im laufenden Monat auf 8 Punkte von 28 Punkten im Mai gesunken, womit der Indikator wieder auf das Niveau von April (+7,2) gefallen ist.
Laut der Befragung rechnen 64 Prozent der Finanzanalysten nun damit, dass sich die wirtschaftlichen Situation in der Schweiz in den kommenden sechs Monaten kaum verändern wird. Im Vormonat hatten diese Einschätzung nur 56 Prozent geteilt, während noch 36 Prozent von einer Beschleunigung ausgingen. Letzteres erwarten nun nur noch 16 Prozent.
Anziehende Langfristzinsen erwartet
Die Mehrheit der Befragten (64 Prozent) geht wie im Vormonat zudem von einer anhaltend steigenden Inflation und anziehenden Langfristzinsen in der Schweiz aus. Zudem glauben 75 Prozent der Experten an konstante kurzfristige Zinsen in der Schweiz und somit nicht an eine Zinsanhebung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) bis Ende des Jahres. Auch ein Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) wird bis Ende 2018 nicht erwartet.
Etwas optimistischer sind die Erwartungen bezüglich des Euros. Während 24 Prozent der Befragten an eine Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro glauben, rechnen 36 Prozent mit keiner Veränderung und 40 Prozent (Vormonat knapp 35 Prozent) mit einer Abwertung.
Verhaltener Optimismus bei Aktien
Für Aktien bleiben Analysten weiterhin verhalten zuversichtlich. Ähnlich wie in den Vormonaten rechnen je zwischen 50 und 60 Prozent der Umfrageteilnehmer mit steigenden Aktienkursen in der Schweiz, der Eurozone und den USA. Folglich hätten die politischen Unsicherheiten in Italien und die erneuten globalen Handelsspannungen den Optimismus an den Aktienmärkten nicht weiter eingetrübt, heisst es dazu.
Die aktuelle Umfrage wurde zwischen dem 11. und 22. Mai 2018 durchgeführt, wobei sich 25 Analysten beteiligten. (awp/mc/pg)