CS lässt BIP-Prognosen für 2013 und 2014 unverändert

CS lässt BIP-Prognosen für 2013 und 2014 unverändert
Credit Suisse-Hauptsitz in Zürich. (Foto: Credit Suisse)

Credit Suisse-Haupsitz in Zürich. (Bild: Credit Suisse)

Zürich – Die Ökonomen der Credit Suisse belassen ihre Wachstumsprognose für das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Schweiz im laufenden und im kommenden Jahr unverändert. Demnach erwarten sie ein BIP-Wachstum von +1,8% für 2013 und von +2,0% für 2014. Das Wachstum im nächsten Jahr soll vor allem von den Exporten (+5,0%) und den Ausrüstungsinvestitionen (+2,5%) kommen, während der private Konsum (+1,8%) und der staatliche Konsum (+1,5%) unterdurchschnittlich zulegen dürften. Zinsen und Inflation dürften sich derweil weiterhin auf sehr tiefem Niveau bewegen.

Die Binnenwirtschaft befinde sich weiterhin in einem Super-Zyklus, der durch tiefe Zinsen und hohe Zuwanderungsraten genährt werde, so Claude Maurer, Leiter Konjunkturanalyse Schweiz bei der Grossbank, an einer Telefonkonferenz. Diese Dynamik werde sich 2014 nur unwesentlich abschwächen. Weiterhin würden allerdings die Investitionen trotz der tiefen Zinsen lahmen. Zwar sei mit einer Zunahme des Wachstums bei den Ausrüstungsinvestitionen gegenüber 2013 zu rechnen, allerdings sei das Wachstum noch immer unterdurchschnittlich.

Hauptgrund dafür sei die bislang schwache Exportnachfrage. Obwohl die Exportindustrie Anfang 2014 die Talsohle durchschritten haben dürfte, hielten Überkapazitäten und Unsicherheiten auch hinsichtlich der Zukunft des Standorts Schweiz von stärkeren Investitionsausgaben ab. Die Unternehmen würden sich deshalb primär auf Rationalisierungs- und Ersatzausgaben beschränken, so Maurer.

Kaum Gefahren für höhere Inflation
Insgesamt sprach er von einem «robusten Wachstum bei tiefer Teuerung». Nach einer Jahresinflationsrate von -0,1% in diesem Jahr dürften es 2014 +0,2% sein. Falls die Ölpreise deutlich ansteigen würden, könnte der Wert laut Maurer etwas höher zu liegen kommen. Mit einer sehr deutlichen Steigerung der Inflation rechnet er allerdings nicht. So seien die für den Index relativ wichtigen Mieten an den Referenzzinssatz gebunden. Da dieser aber weiter sinkend sei, wirke er als dämpfender Faktor für die Inflation.

Die Schweiz sei zudem nach wie vor eine Hochpreisinsel, was ebenfalls eher für sinkende Preise spreche; ausserdem sei auch vom Franken kein Inflationsschub zu erwarten. Faktoren hingegen, welche für eine höhere Inflation sprechen würden, wie etwa die Preismacht der Unternehmen oder die Verhandlungsmacht von Arbeitnehmern, seien hingegen kaum vorhanden. Auch international sehen die CS-Ökonomen keine Gefahren von der Preisseite. Inflation trete generell eher spät im Zyklus auf, sagte Oliver Adler, Leiter Economic Research, Europa aber stehe erst am Anfang des Zyklus. Und auch bei den aufstrebenden Ländern seien derzeit hohe Überkapazitäten vorhanden, was gegen Preissteigerungen spreche.

Immobilienmarkt bleibt überhitzt
Aufgrund des anhaltend tiefen Zinsniveaus bleie dafür der Immobilienmarkt teilweise überhitzt und das Wachstum der Hypotheken noch beträchtlich über demjenigen des BIP, so die CS-Ökonomen weiter. Daher sei mit einer Erhöhung des antizyklischen Kapitalpuffers zu rechnen, wobei die Kommunikation Mitte Februar 2014 am wahrscheinlichsten erscheine, so Adler. Die Wirkung des Puffers dürfte aber eher bescheiden bleiben, da die 2 Mrd zusätzlicher Eigenkapitalbedarf wegen des Puffers bei den Banken lediglich 1,3% ausmachten. Auch eine Studie der Bank für internationalen Zahlungsausgleich BIZ zu diesem Thema zeige übrigens, dass die direkte Wirkung eines Eigenkapitalpuffers relativ gering sei.

Wenig Änderungen sind laut den CS-Ökonomen auch bei der Politik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu erwarten. Für die nächsten ein bis zwei Jahre sei keine Zinsbewegung zu erwarten, meinte etwa Chefökonom Adler. Auch eine Aufhebung der Wechselkursuntergrenze vom Franken zum Euro sei «kurz- und mittelfristig sehr unwahrscheinlich».

In späterer Zukunft könnte die SNB allerdings von der reinen Wechselkurspolitik wieder Abstand nehmen und zu ihrer Geldpolitik nach altem Muster zurückkehren, glaubt man bei der CS. Wenn der Wechselkurs jedoch weiterhin so stark im Fokus stehe, müsse die SNB möglicherweise irgendwann zu einer «Forward Guidance» übergehen, d.h. sie werde den Märkten erklären müssen, unter welchen wirtschaftlichen Bedingungen sie ihr Wechselkursziel ändern würde. (awp/mc/upd/ps)

 

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