Zürich – Die Ökonomen der Credit Suisse (CS) erwarten für das kommende Jahr eine Verlangsamung des Schweizer Wirtschaftswachstums im Gleichschritt mit demjenigen der Weltwirtschaft. Das Risiko einer Rezession bleibe aber vor allem dank eines robusten Konsums klein.
Das Schweizer Bruttoinlandprodukt werde im kommenden Jahr noch um 1,0 Prozent wachsen nach einem Plus von 2,0 Prozent im laufenden Jahr 2022, schreiben die CS-Experten in ihrem am Dienstag veröffentlichten «Monitor Schweiz». Die Ökonomen der Grossbank belassen ihre Prognose für das kommende Jahr damit unverändert, während sie für 2022 zuvor noch von einem etwas höheren Wachstum (+2,5%) ausgegangen waren.
Gestützt werde der Konsum auch im kommenden Jahr von einer anhaltend tiefen Arbeitslosigkeit, heisst es. Die CS erwartet nun eine Arbeitslosenquote für 2023 von 2,2 Prozent. Ein wichtiger Treiber bleibe aber auch die anhaltend hohe Nettoeinwanderung von rund 70’000 Personen im kommenden Jahr nach rund 75’000 im laufenden Jahr. Weniger positiv ist der Ausblick für die Industrie, welche die Rezession im Euroraum spüren und an Schwung verlieren dürfte.
Die Inflation hat dagegen gemäss den Ökonomen der Grossbank den Höhepunkt hierzulande bereits überschritten und wird sich im kommenden Jahr wieder entspannen. Sie erwarten für 2023 nun noch eine Teuerung in der Schweiz von 1,5 Prozent nach 2,9 Prozent im laufenden Jahr.
Wegen der unterschiedlichen Inflationserwartungen in den Währungsräumen dürfte auch der Schweizer «Zinsbonus» weiter Bestand haben, der mit der Zinswende zurückgekehrt ist. Die Schweiz hatte während Jahrzehnten von tieferen Zinsen als das Ausland profitiert, mit der Corona-Pandemie war der Zinsbonus allerdings zwischenzeitlich verschwunden. (awp/mc/ps)