Zürich – Die Ökonomen der Credit Suisse belassen die Wachstumsprognosen für die Schweiz unverändert bei bei 0,8% für 2015 bzw. bei 1,2% für 2016. Die Divergenzen innerhalb der Wirtschaft haben aber klar zugenommen: Während die Binnenwirtschaft solide wächst, schrumpft der Exportsektor als Folge des Frankenschocks, halten sie in der Sommerausgabe 2015 des «Monitor Schweiz» fest.
Mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz sind gemäss Einschätzung der Ökonomen der Credit Suisse weitere Quartale mit rückläufiger Wirtschaftsleistung in diesem Jahr durchaus denkbar, solange nicht eine deutliche Frankenabwertung der Exportwirtschaft Luft verschafft. Eine breitere Rezession erachten die Ökonomen aber als unwahrscheinlich, da die Binnenkonjunktur robust bleibt: Sinkende Preise, tiefe Zinsen und die anhaltende Zuwanderung stützen den Konsum und die Bauwirtschaft.
Eine klare konjunkturelle Beschleunigung ist aber ebenso wenig realistisch. Denn die Erholung in der Eurozone vermag den im Januar erfolgten Aufwertungsschock für die Exportwirtschaft nicht zu kompensieren, und die Unternehmen bleiben bei ihren Investitionsausgaben im Inland zurückhaltend. Für 2016 erwarten die Ökonomen der Credit Suisse somit keine markanten Wachstumsimpulse und prognostizieren ein unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum von 1,2%.
BAK senkt BIP-Prognose für 2015 und 2016
Etwas weniger optimistisch zeigen sich die Konjunkturforscher von BAK Basel Economics: Sie haben ihre Prognosen für die Schweizer Wirtschaft gesenkt. Neu rechnen sie in diesem Jahr mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) von noch 0,6%, bei der alten Prognose im März war noch von 1,0% die Rede. Für 2016 wurde die BIP-Prognose derweil auf +1,5% von +1,8% gesenkt.
Der Frankenschock sowie die überraschend schwache Entwicklung wichtiger Handelspartner hätten die Schweizer Wirtschaft im ersten Halbjahr 2015 in die Rezession geschickt, so die BAK in einer Mitteilung vom Dienstag. Trotz dieses insgesamt verhaltenen Ausblicks habe sich das grundsätzliche Prognosebild aber wenig verändert: Nach der rezessiven Delle vom ersten Halbjahr werde die Schweizer Wirtschaft in den kommenden Monaten allmählich wieder an Schwung gewinnen, heisst es. (CS/mc/pg)