Dätwyler 2015 mit geringerem EBIT und Gewinn

Dätwyler 2015 mit geringerem EBIT und Gewinn
Dätwyler-CEO Dirk Lambrecht. (Foto: Dätwyler)

Dirk Lambrecht tritt im nächsten Jahr die Nachfolge von Paul Hälg an. (Foto: Dätwyler)

Altdorf – Der Industriekonzern Dätwyler hat im Geschäftsjahr 2015 bei Umsatz und Gewinn unter dem starken Schweizer Franken gelitten. Das Unternehmen will weitere Optimierungen vornehmen und stellt Wachstum durch Akquisitionen in Aussicht. Im Ausblick auf das laufende Jahr zeigt man sich zuversichtlich. Ausserdem gibt es ab 2017 einen Wechsel auf dem Chefposten.

Das Nettoergebnis fiel um knapp 16% auf 82,2 Mio CHF zurück und der EBIT um 4,7% auf 126,1 Mio. Die EBIT-Marge sank leicht auf 10,8% von zuvor 11,0%, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit hat Dätwyler die Erwartungen der Analysten im Grossen und Ganzen getroffen.

Unveränderte Dividende
Die Aktionäre sollen laut Vorschlag des Verwaltungsrates eine unveränderte Dividende von 2,20 CHF je Inhaberaktie und 0,44 CHF je Namenaktie erhalten. Im Vorjahr war aufgrund des 100-jährigen Jubiläums noch zusätzlich eine Sonderdividende in Form von Aktien gezahlt worden.

Negative Währungseffekte von rund 95 Mio Franken
Der Umsatz schrumpfte, wie bereits bekannt, um 3,9% auf 1,17 Mrd CHF. Organisch und währungsbereinigt wurde jedoch ein Wachstum von 1,8% verzeichnet. Der starke Schweizer Franken führte bei der Umrechnung der Auslandumsätze zu negativen Währungseffekten von rund 95 Mio CHF oder 7,9%.

Technical Components mit Gewinnrückgang
Im Konzernbereich Technical Components hätten fehlender Umsatz, Frankenstärke und Sonderkosten das Ergebnis belastet, heisst es weiter. Der EBIT brach auf nur noch 0,3 Mio ein von 24,0 Mio im Vorjahr. Der Nettoumsatz verlor 13% auf 459,3 Mio CHF, organisch betrug das Minus 2,4%. Der Konzernbereich Sealing Solutions hingegen steigerte den EBIT um knapp 15% auf 125,8 Mio CHF. Hier hätten die konsequenten Umsetzung der strategischen Ziele, eine hohe Kapazitätsauslastung und vorteilhafte Rohmaterialpreise positiv gewirkt.

Weitere Optimierungsmassnahmen und die Erschliessung von Synergien seien geplant, so Dätwyler. In Zukunft werde die Ertragskraft durch den Fokus auf höherwertige Produkte und den laufenden Ausbau der Standorte in Tieflohnländern gestützt.

Neuer Konzernchef ab 2017
Dätwyler orientierte gleichzeitig über die Nachfolgeregelung an der Konzernspitze. Neuer CEO wird 2017 Dirk Lambrecht, der langjährige Leiter des Konzernbereichs Sealing Solutions, der diverse Arten von Dichtungen produziert. CEO Paul Hälg wird der Generalversammlung (GV) im März 2017 zur Wahl als Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen. Er tritt die Nachfolge von Ulrich Graf an, welcher sein Amt nach zwölf Jahren altershalber zur Verfügung stellt.

An der diesjährigen GV soll zudem der chinesische Manager Zhiqiang Zhang als neuer zusätzlicher Verwaltungsrat in das Gremium gewählt werden.

Zuversicht für das laufende Jahr
Für das Geschäftsjahr 2016 geht die Konzernleitung davon aus, dass sie bei der EBIT-Marge das selbstgesetzte Zielband von 10% bis 13% wieder erreichen werde. Unter der Voraussetzung, dass der Schweizer Franken nicht weiter erstarkt, rechnet Dätwyler mit einem Umsatz von gegen 1,25 Mrd CHF.

Bis 2020 strebt das Unternehmen unverändert einen Umsatz von 2 Mrd und eine EBIT-Marge von 12% bis 15% an. Mehr als die Hälfte des fehlenden Umsatzes will das Unternehmen über Akquisitionen generieren. Das Potenzial hierzu sei mit Liquiditätsreserven in Höhe von 630 Mio vorhanden.

In beiden Konzernbereichen bestehe Wachstumspotenzial, heisst es weiter. In den globalen Marktsegmenten von Sealing Solutions wird mit einer erfreulichen Nachfrage gerechnet und durch weitere Übernahmen sollen zusätzliche neue Technologien und Marktnischen erschlossen werden. Bei Technical Components sollte die neue gemeinsame Infrastrukturplattform das Wachstum ankurbeln.  (awp/mc/pg)

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