Altdorf – Der Industriekonzern Dätwyler hat im ersten Halbjahr deutlich zugelegt. Der Umsatz stieg um 7,7 Prozent auf 694,1 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn wuchs um 13,2 Prozent auf 90,7 Millionen Franken. Unter dem Strich erzielte die Herstellerin von Dichtungskomponenten einen Reingewinn von 62,5 Millionen Franken. Das sind 17,3 Prozent mehr als im Vorjahressemester, wie Dätwyler am Freitag in einem Communiqué bekannt gab.
Das Umsatzwachstum ist breit abgestützt. Die Division Sealing Solutions habe wesentlich zum Wachstum beigetragen. Die Nachfrage nach hochwertigen Komponenten für die Gesundheitsindustrie habe das Marktwachstum übertroffen, hiess es. Die Sparte hat den Umsatz um 7,9 Prozent auf 453,2 Millionen Franken erhöht.
Dichtungsgeschäft mit mehr Gewinn
Das Dichtungsgeschäft hat zum sechsten Mal in Folge den Betriebsgewinn gesteigert, wie Dätwyler weiter schrieb. Der EBIT der Division legte um 6,6 Prozent auf 83,8 Millionen Franken zu. Effizienzsteigerungen hätten höhere Rohmaterialpreise und Einmalkosten für Wachstumsprojekte nahezu kompensiert.
Die Nachfrage nach hochwertigen Komponenten für vorgefüllte Spritzen sei überdurchschnittlich hoch gewesen. Auch die Autosparte sei gewachsen, obwohl sich das Wachstum in China sowie in den USA im Vergleich zur starken Vorjahresperiode verlangsamt habe. Die Dichtungskomponenten von Dätwyler stehen weltweit in jedem zweiten Auto, in Milliarden von Spritzen und Arzneimitteltäschchen sowie in vielen Eisenbahntunneln im Einsatz.
Die Tunnelsparte habe im ersten Semester einen leichten Rückgang hinnehmen müssen. Hier werde das zweite Halbjahr dank dem Zuschlag für neue Projekte im Tunnel- und Gleisbau eine Verbesserung bringen, hiess es.
Technische Komponenten profitabler
Der andere Geschäftsbereich Technical Components hat den Umsatz im ersten Halbjahr um 7,4 Prozent auf 240,9 Millionen Franken gesteiger. Restrukturierungsmassnahmen halfen zu einer Verbesserung des Betriebsgewinns auf 6,9 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte Dätwyler hier lediglich 1,5 Millionen Franken verdient. Allerdings hatten Einmalkosten zu Buche geschlagen.
Dätwyler zeigt sich zuversichtlich, dass die Gruppe das Wachstumstempo des ersten Semesters im zweiten Halbjahr halten kann. Der Konzernbereich Dichtungskomponenten sollte aufgrund der starken Marktpositionen und der guten Auftragslage das Marktwachstum in den wichtigen Segmenten Auto und Gesundheit übertreffen. Der Konzernbereich Technical Components intensiviere sein Marketing.
Für das Geschäftsjahr 2018 hält Dätwyler an den Prognosen fest. Der Umsatz dürfte 1,35 Milliarden bis 1,40 Milliarden Franken erreichen. Trotz tendenziell steigenden Rohmaterialpreisen und Anlaufkosten für neue Werke sollte die EBIT-Marge weiterhin im Zielband von 12 bis 15 Prozent zu liegen kommen. Vielversprechende Akquisitionsprojekte sollten im zweiten Halbjahr für zusätzliche Impulse sorgen.
Die Dätwyler-Aktie kam am Berichtstag massiv unter Druck. Analysten hatten mit deutlich mehr EBIT gerechnet. Am Ende büssten die Titel 5,5 Prozent auf 186,80 Franken ein. (awp/mc/pg)