Dätwyler startet Restrukturierungs-Programm
Altdorf – Angesichts der verhaltenen Nachfrage startet der Industriekonzern Dätwyler ein Restrukturierungsprogramm. Das Programm «ForwardNow» führt im laufenden Geschäftsjahr 2024 zu Einmalkosten in Höhe von rund 38 Millionen Franken.
Davon würden rund 9 Millionen Franken auf ausserordentliche Wertberichtigungen entfallen, teilte das Innerschweizer Unternehmen am Mittwoch in einem Communiqué mit. Auf der anderen Seite bringe es nachhaltige jährliche Ergebnisverbesserungen von rund 24 Millionen Franken nach der Umsetzung aller Massnahmenpakete.
Flaue Nachfrage
Dätwyler sei seit mehr als zwei Jahren mit anhaltend schwierigen Märkten, sich schnell verändernden Kundenbedürfnissen und Technologien sowie geopolitischen Unsicherheiten konfrontiert. Insbesondere im wichtigen Gesundheitsmarkt sei die Nachfrage aufgrund des Abbaus von Sicherheitslagern bei den Kunden trotz langfristig intakten Wachstumstrends immer noch verhalten.
Auch die Erholung im Automobilmarkt und das Volumenwachstum bei batterieelektrischen Fahrzeugen würden langsamer verlaufen als ursprünglich erwartet. Mit dem Transformationsprogramm will die Konzernspitze nun die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Über einen Zeitraum von drei Jahren von 2025 bis 2027 würden Massnahmen in vier Feldern ergriffen.
So will der Konzern das Produktionsnetzwerk straffen, um die Kostenbasis weiter zu senken und seine Kunden weltweit noch besser zu bedienen, wie es hiess. Zudem werde die Vertriebsorganisation auf Marktsegmente und Kundengruppen ausgerichtet, in denen Dätwyler profitables Wachstum erzielen könne.
Auch das Produkteportfolio werde auf hochwertige Produkte mit soliden Margen ausgerichtet. Zudem wird der Konzern Synergien durch eine schrittweise Anpassung der Organisationsstruktur sowie die Einführung einer einheitlichen Prozesswelt und unternehmensweiten Standards heben.
Während des dreijährigen Programmzeitraums rechnet das Unternehmen mit kumulierten Ergebnisverbesserungen von rund 52 Millionen Franken. Nach erfolgreichem Abschluss aller Massnahmenpakete des Transformationsprogramms erwartet Dätwyler nachhaltige jährliche Ergebnisverbesserungen von rund 24 Millionen.
Jahresziele gesenkt
Für das Geschäftsjahr 2024 senkt Dätwyler die Finanzziele etwas: Der Konzern rechnet mit einem währungsbereinigten Umsatz leicht unterhalb des Vorjahrs und einer um Einmalkosten bereinigten EBIT-Marge leicht über dem Vorjahreswert. Bisher hatte Dätwyler einen Umsatz im Bereich des Vorjahres und eine etwas höhere EBIT-Marge in Aussicht gestellt.
Weitere Erläuterungen zum Transformationsprogramm und dessen möglichen Einfluss auf die Mittelfristziele wird Dätwyler am 6. Februar 2025 an der Medien- und Investorenkonferenz zu den Jahresresultaten 2024 abgeben. (awp/mc/pg)