Datacolor-CEO Albert Busch. (Foto: Datacolor)
Luzern – Der Farbmetrik-Konzern Datacolor schlägt den Aktionären die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 11 CHF je Aktie für das vergangene Geschäftsjahr 2014/15 vor. Trotz des ungünstigen wirtschaftlichen Umfelds sei im vergangenen Geschäftsjahr eine «ansprechenden Umsatz- und Ertragsentwicklung» erreicht worden, zudem verfüge das Unternehmen über eine solide Bilanz, teilte Datacolor am Freitag mit.
Insgesamt sieht sich Datacolor gut aufgestellt, um die angestrebten Wachstumsziele zu erreichen. Die Gesellschaft will nun weiterhin «wesentlich in die Zukunft» investieren, um ihre «führende Marktstellung in der Textil- und Bekleidungsindustrie» kontinuierlich zu erweitern. Mit organischem Wachstum wie auch mit Akquisitionen soll zudem die Marktdurchdringung in der Farb- und Lackindustrie ausgebaut sowie gezielt neue Märkte bearbeitet werden.
Effizienzmassnahmen eingeleitet
Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (per 30. September) hatte Datacolor bereits Ende Oktober publiziert. Die Verkäufe waren im vergangenen Jahr um 4,6% auf 66,8 Mio USD zurückgegangen, in Lokalwährung hatte der Nettoumsatz noch um 2% zugenommen. «Mit dem zweiprozentigen Anstieg in Lokalwährungen sind wir nicht zufrieden», räumte Finanzchef Mark Leuchtmann im Gespräch mit AWP ein. Als positiv strich er aber heraus, dass das Unternehmen mit Effizienzmassnahmen auf die Situation reagiert habe. So seien bei «nicht unmittelbar geschäftsrelevanten» Ausgaben aber auch auf der Personalseite gespart worden.
Zu schaffen machte Datacolor im abgelaufenen Jahr nicht zuletzt die Schwäche des Textilmarkts, wo das Farbmetrik-Unternehmen über eine starke Stellung verfügt. Insbesondere die Märkte in China und Indien seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagte der Finanzchef. Gut entwickelt habe sich dagegen der europäische Markt, dessen Anteil am Datacolor-Umsatz im vergangenen Jahr angestiegen ist.
Margen gehalten
Trotz dem rückläufigen Umsatz habe Datacolor dank den eingeleiteten Massnahmen die operativen Margen halten können, so Leuchtmann. Die Marge auf Stufe EBITDA verbesserte sich 2014/15 um 0,6 Prozentpunkte auf 9,9%, die entsprechende Marge stieg um 0,2 Punkte auf 6,5%. Der Reingewinn fiel allerdings mit 3,2 Mio USD unter dem Vorjahresergebnis von 4,1 Mio USD aus.
Während die Stärke des US-Dollars dem Unternehmen zu schaffen macht, ist der Farbmetrik-Spezialist von der Frankenaufwertung seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses Anfang Januar kaum betroffen. Mit Verlagerungen etwa nach Belgien und China habe Datacolor die Schritte, welche viele Schweizer Unternehmen derzeit täten, schon vor einigen Jahren gemacht, sagte der Finanzchef.
Zuversichtlicher Ausblick
Für das neue Geschäftsjahr zeigt sich Leuchtmann für den europäischen Markt weiterhin zuversichtlich. Fragezeichen gebe es dagegen bei den Schwellenländern, allen voran im wichtigen Markt China. Mit Sorge wird zudem die Entwicklung in Brasilien und der Türkei betrachtet, wo es einige politische Risiken gibt. «Die Frage ist auch, ob der Textilmarkt bereits seinen Tiefpunkt erreicht hat.» (awp/mc/upd/pg)