Cervelat-Produktion bei Bell: Räucherkammer. (Bild: Bell AG)
Bern – Der Bund hat das Importverbot von Rinderdärmen aus Brasilien aufgehoben. Damit wurde ein Schlussstrich unter die nationale «Cervelat-Krise» von 2008 gezogen. Der künftigen Verwendung der begehrten Wursthüllen für Cervelats steht damit nichts mehr im Wege. Der Grund liegt in der Herabstufung des BSE-Risikos für das südamerikanische Land, wie Ruedi Hadorn, Direktor des Fleischfachverbandes (SFF), einen Bericht der «BauernZeitung» am Freitag bestätigte.
Ende August hatte die EU-Kommission entschieden, Brasilien den Status eines Staates mit vernachlässigbarem BSE-Risiko zu gewähren. Gemäss einer Weisung des Bundesamtes für Veterinärwesen passte daraufhin der Bund seine Risikobewertung ebenfalls an. Zum Traktandum wurde die Cervelat, nachdem die EU per 1. April 2006 wegen BSE-Gefahr ein Importverbot für Rinderdärme aus Brasilien verhängte hatte. Die Schweiz schloss sich im Rahmen der bilateralen Verträge dem EU-Verbot an.
Jährlich 160 Mio Cervelats verspiesen
Der SFF gründete deshalb mit dem BVET, den Grossverteilern sowie den Schweizer Darmhändlern eine «Task Force» zur Rettung der Cervelat. Statt Rinderdärme aus Brasilien wurden solche aus Uruguay, Argentinien und Paraguay verwendet. Der Darm des brasilianische Zebu-Rindes ist für die Herstellung der Cervelat-Hülle allerdings am idealsten. In der Schweiz werden pro Jahr rund 160 Mio Cervelats verspiesen. (awp/mc/ps)