Der starke Franken setzt der Schweizer Guetzli-Industrie zu

Der starke Franken setzt der Schweizer Guetzli-Industrie zu

(Foto: Kambly)

Bern – Die Schweizer Dauerbackwaren-Industrie musste im Jahr 2012 einen mengenmässigen Rückgang der Verkäufe um 1,8 % auf 46’550 Tonnen hinnehmen. Der Umsatz fiel um 1,4 % auf 455,0 Mio. Franken, wie der Branchenverband Biscosuisse in einer Mitteilung schreibt. Die Einbusse ist sowohl mengen- als auch wertmässig vollumfänglich auf das Exportgeschäft zurückzuführen. Die Hauptursache lag beim überbewerteten Franken, der Schweizer Biscuits im Ausland verteuerte.

Als Dauerbackwaren gelten Apéro- und Salzgebäcke, brotähnliche Gebäcke wie Zwieback und Knäckebrot, Spezialfabrikationen (Dessert-Halbfabrikate usw.), Spezialitäten (z.B. schokolatierte Gebäcke), Standard-Biscuits und haltbare «Frischbackwaren» wie Cakes und Getreideriegel. Standard-Biscuits (40,4 %) und Spezialitäten (30,7 %) machten rund 71 % der abgesetzten Mengen aus. Die grösste mengenmässige Wachstumsrate wurde mit Apéro- und Salzgebäcken (+ 1,6 %) sowie mit brotähnlichen Gebäcken (+ 1,3 %) erzielt. Bei den Standard-Biscuits (- 1,7 %), den Spezialitäten (- 3,4 %), den haltbaren «Frischbackwaren» (- 4,0 %) und den Spezialfabrikationen (- 4,2 %) waren die abgesetzten Mengen hingegen rückläufig.

Wenig Veränderungen auf dem inländischen Markt
Auf dem Inlandmarkt wurden mit 31’424 Tonnen praktisch gleich viele Produkte wie im Vorjahr abgesetzt. Der damit erzielte Umsatz stieg leicht um 0,8 % auf 332,3 Mio. Franken. Die Nachfrage nach den einzelnen Produktegruppen war weitgehend konstant. Einzig bei den Spezialfabrikationen (- 4,8 %) mussten deutlich rückläufige Absatzmengen im Inlandverkauf hingenommen werden. Ihren Marktanteil im Inland konnten die Schweizer Hersteller aufgrund der gesunkenen Importe gegenüber Vorjahr von 59,3 % auf 59,5 % steigern. Diese Veränderung ist insofern bemerkenswert, als importierte Biscuits aufgrund des Wechselkurses günstiger wurden.

Pro-Kopf-Konsum weiter rückläufig
Der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum an Dauerbackwaren ist im Jahr 2012 um weitere 110 g gesunken. Er liegt noch bei 6,61 kg.

Deutliche Umsatzeinbussen im Ausland
Im Export musste die Branche mit 15’126 verkauften Tonnen einen Rückgang von 5,2 % hinnehmen. Damit war eine Umsatzeinbusse von 6,9 % verbunden. Der mit Exportprodukten erzielte Umsatz belief sich noch auf 122,7 Mio. Franken. Der Anteil der exportierten Produkte belief sich auf 32,5 % der Gesamtproduktion.

Saudi-Arabien viertgrösster Abnehmer
An der Spitze der rund 80 Länder, in welche im Jahr 2012 Schweizer Guetzli ausgeführt wurden, steht nach wie vor Deutschland mit einem Exportanteil von 40,1 % vor Frankreich (15,3 %) und Österreich (12,3 %). An die vierte Stelle rückt neu Saudi-Arabien (4,3 %).

Für das Jahr 2013 hofft die Branche, ihren Marktanteil im Inland erneut zu steigern und das im Exportgeschäft verlorene Terrain zurückzugewinnen. (Biscosuisse/mc/pg)

Biscosuisse

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