Lausanne – Es hatte sich seit längerem abgezeichnet: Das Hautpflege-Unternehmen Galderma wagt den Gang an die Schweizer Börse. Noch ist nicht klar, wann genau der Börsengang (IPO) über die Bühne gehen soll. Der Schritt soll der früheren Nestlé-Tochter aus Lausanne insgesamt 2,3 Milliarden US-Dollar in die Kasse spülen.
Galderma beabsichtige, an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange ein sogenanntes «Initial Public Offering» durchzuführen, teilte das Unternehmen am Mittwochmorgen mit. Begleitet werde das Vorhaben von den US-Banken Goldman Sachs, Morgan Stanley sowie der UBS.
Ein Börsengang von Galderma ist seit einiger Zeit ein Thema. Im Herbst 2021 hatte Firmenchef Flemming Ornskov erstmals über die Börsenpläne gesprochen. Nur hatte der Zeitpunkt und das Börsenumfeld für diesen Schritt nie richtig gepasst. Klar war dabei immer, dass die Aktien an der Schweizer Börse gehandelt werden sollen.
IPO-Zeitpunkt noch nicht bekannt
Noch gibt Galderma nicht allzu viele Details preis. Mit der Mitteilung gehe es in einem ersten Schritt lediglich darum, die Absicht zu kommunizieren, erklärte ein Firmensprecher auf Anfrage von AWP. Angaben zum Zeitpunkt des Börsengangs würden später folgen.
Am Vorabend hatte die «Finanz und Wirtschaft» mit Verweis auf mit der Sache betrauten Personen gemeldet, dass Galderma noch vor Ostern an die Schweizer Börse gehen könnte. Da zwischen der Ankündigung des IPO und der Kotierung in der Regel drei bis vier Wochen liegen, sei der 27. März ein möglicher erster Handelstag, hiess es.
Bekannt ist, dass Galderma über eine Kapitalerhöhung rund 2,3 Milliarden Dollar einnehmen will. Und es soll eine grössere Tranche neue Aktien ausgegeben werden, eine weitere Tranche werde vom Hauptaktionär bereitgestellt.
Die Firma ist im Besitz eines Konsortiums um die schwedische Private Equity Gruppe EQT, das Galderma 2019 für über 10 Milliarden Dollar von Nestlé gekauft hatte.
Weiteres Wachstum angestrebt
Das frische Kapital werde zur Stärkung der Bilanz und Rückzahlung sowie Refinanzierungen von Schulden eingesetzt, hiess es weiter. Geld dürfte aber auch in das Wachstum fliessen. Das Unternehmen ist ein grosser Player im Dermatologiemarkt. Zu seinen Marken gehören etwa bekannte Namen wie «Daylong» oder «Excipial»
Zuletzt verbuchte Galderma kräftiges Wachstum: Im Jahr 2023 kletterte der Umsatz um Währungseffekte bereinigt um 8,5 Prozent auf einen Rekord von 4,1 Milliarden US-Dollar. Der Kern-EBITDA legte derweil um 21 Prozent auf 942 Millionen zu. Im 2024 will Galderma währungsbereinigt mit 7 bis 10 Prozent und mittelfristig unteren-mittleren Zehnerbereich weiterwachsen.
Rückenwind erhofft sich das Unternehmen auch von der Lancierung des Medikaments Nemolizumab, das Potenzial für die Behandlung diverser Krankheiten aufweist. Zuletzt hatte die US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassung zur Behandlung der Hautkrankheit Prurigo nodularis und von moderater bis schwerer atopischer Dermatitis erteilt. (awp/mc/pg)