Neuenburg – Der Schweizer Detailhandel hat sich im vergangenen Jahr etwas vom Taucher von 2023 erholt. Die Umsätze legten nur leicht zu, obwohl die Detailhändler deutlich mehr Ware verkauften.
Insgesamt stieg der Umsatz der hiesigen Detailhändler um 0,2 Prozent, wie aus den provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Freitag hervorgeht. Auf die Einnahmen drückten gesunkene Preise. Denn der reale Umsatz, also ohne die Teuerung, kletterte um 1,1 Prozent.
Im Vorjahr 2023 hatten die Läden und Onlineshops noch den grössten Absatzknick seit der Jahrtausendwende erlitten. Nur Preiserhöhungen retteten die Bilanz damals einigermassen.
Jetzt verlief es umgekehrt. Die Detailhändler steigerten die Absatzmenge, bekamen aber die Preissenkungen in der Kasse zu spüren.
Besonders stark aufs Ergebnis schlugen die Treibstoffe, deren Umsatz um 5 Prozent fiel. Grund dafür ist einerseits, dass Benzin, Diesel und Heizöl billiger geworden sind als vor einem Jahr. Andererseits sank der Absatz von Treibstoffen um 2,9 Prozent.
Mehr Umsatz mit Lebensmitteln und Getränken
Ohne Treibstoffe wären die Detailhandelsumsätze um 0,6 Prozent gestiegen, wie aus der BFS-Statistik hervorgeht.
Beim Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak erhöhten sich die Umsätze um 0,6 Prozent. Das ist deutlich weniger als das Plus im Vorjahr (+1,8 Prozent).
Der Detailhandel mit Nicht-Nahrungsmitteln (ohne Tankstellen) legte lediglich um 0,2 Prozent zu. Dabei waren die Entwicklungen bei den einzelnen Bereichen unterschiedlich. So steigerte der Detailhandel mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik wie beispielsweise Computern oder Handys die Umsätze um satte 5,2 Prozent, obwohl der Absatz sogar um 11,6 Prozent in die Höhe schoss.
Dagegen verdienten Verkäufer von Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf 2,5 Prozent weniger und erlebten somit das dritte Krisenjahr in Folge. Der Detailhandel mit Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren verlor 1,2 Prozent. Bei Kleidern und Schuhen ging der Umsatz um 1,1 Prozent zurück, obwohl der Absatz stabil blieb.
Schlussspurt im Dezember
Im Dezember allein sind die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat nominal indes um 1,1 Prozent gestiegen (bereinigt um Verkaufs- und Feiertagseffekte). Ohne Preissenkungen (real) sind die Umsätze sogar um 2,6 Prozent nach oben gegangen. Der Dezember war der stärkste Monat seit August. (awp/mc/pg)