Neuenburg – Der Schweizer Detailhandel hat 2022 die Einnahmen leicht gesteigert. Der Hauptgrund waren Preiserhöhungen. Gegen Jahresende schwächelte das Geschäft allerdings.
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Schweizer Detailhändler konkret einen nominalen Umsatzanstieg von 1,8 Prozent. Real, also ohne die Teuerung, waren es aber nur 0,2 Prozent, wie aus den provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Dienstag hervorgeht. Das heisst: Für das Wachstum waren primär höhere Preise verantwortlich. Die Zahlen sind laut dem BFS noch provisorisch.
Andere Statistiker kamen kürzlich zu anderen Schlüssen. So gab es laut den Detailhandelsexperten der Credit Suisse und des Beratungsunternehmens Fuhrer & Hotz einen Rückgang um satte 2,6 Prozent, teuerungsbereinigt sogar von über 4 Prozent.
Schwacher Dezember
Auch laut dem BFS kam es gegen Jahresende allerdings zu einer Abschwächung. So gingen die Umsätze im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat nominal um 0,2 Prozent zurück (bereinigt um Verkaufs- und Feiertagseffekte). Ohne Preisaufschläge (real) summierten sich die Rückgänge sogar auf deutliche 2,8 Prozent.
Rückläufig war insbesondere der Lebensmittelbereich, der sich nominal um 2,8 Prozent und real sogar um 6,2 Prozent zurückbildete. Weniger ausgegeben wurde aber auch für Non-Food-Artikel wie Haushaltsgeräte, Textilien und Heimwerkerprodukte (nominal -3,7%, real -9,6%).
Lockerer sass das Portemonnaie hingegen bei anderen Non-Food-Kategorien, insbesondere den «Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren» (nominal +4,4%, real +2,5%). (awp/(mc/ps)