Detailhandelsumsätze legen im November zum Vorjahr zu

(Bild: © Schlierner/ AdobeStock)

Neuenburg – Die Schweizer Detailhändler haben im November verglichen mit dem Vorjahr mehr verkauft, gegenüber dem Vormonat Oktober sanken jedoch die Umsätze. Steigende Corona-Fallzahlen und strengerer Massnahmen zur Pandemiebekämpfung insbesondere in der Westschweiz dürften belastet haben.

Die Detailhandelsumsätze in der Schweiz sind im November kalenderbereinigt zum Vorjahr um 1,0 Prozent gestiegen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag schreibt. Zum Vormonat Oktober sanken die Umsätze laut Daten des BFS dagegen (saisonbereinigt) um 2,4 Prozent. Im Oktober hatten die Detailhändler sowohl verglichen mit dem Vorjahr als auch zum Vormonat deutlich mehr Umsatz erzielt.

Die Erholung im Detailhandel erhielt damit im November einen Dämpfer. Das dürfte auch mit der Verschärfung der Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu tun haben. Vor allem in der Westschweiz wurden zur Senkung der Infektionszahlen im Herbst Ladenschliessungen angeordnet, so im Kanton Genf.

Durchzogener Start ins Weihnachtsgeschäft
Wenig Unterstützung bot offenbar Ende November der Start ins Weihnachtsgeschäft mit den Rabattschlachten an «Black Friday» und «Cyber Monday». Die Non-Food-Umsätze sanken zum Vorjahr um nominal 1,7 Prozent und zum Oktober sogar um 3,2 Prozent.

In den verschiedenen Kategorien des Non-Food-Bereichs waren dabei grosse Unterschiede auszumachen. So nahmen die Umsätze im Internethandel verglichen mit dem Vorjahr um 15 Prozent zu und die Verkäufe von Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik schnellten um 36 Prozent hoch.

Gut entwickelten sich auch die Umsätze der Kategorie Haushaltsgeräte, Textilien, Heimwerk- und Einrichtungsbedarf (+5,3%). Dagegen brachen die Verkäufe von Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren im stationären Handel um knapp 9 Prozent und jene mit den «sonstigen Gütern» um 10 Prozent ein.

Wachsende Lebensmittelverkäufe
Eine tragende Säule für den Detailhandel waren im Coronajahr die Lebensmittel – auch im November. Da legten die Umsätze mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren zum Vorjahr um 8,3 Prozent zu. Geschlossene Restaurants und die Sorge vor Corona-Ansteckungen dürften viele dazu bewegt haben, ihr Essen vermehrt am eigenen Herd zu kochen.

Mit Blick auf das starke Wachstum bei den Lebensmitteln rechnen die Ökonomen der Credit Suisse für 2020 mit einer Zunahme der Detailhandelsumsätze von 5,2 Prozent, wie sie in einer am Mittwoch publizierten Studie darlegten. Das BFS legt die Jahresstatistik zum Detailhandel am 1. Februar vor.

Für 2021 rechnen die CS-Ökonomen hingegen mit einem Rückgang der Detailhandelsumsätze um 1,7 Prozent. Steigende Arbeitslosenzahlen, stagnierende Löhne, eine wohl weiterhin rückläufige Migration dürften auf die Einnahmen der Detailhändler drücken. Und sollte bezüglich Corona Normalität einkehren, dürften wieder mehr Schweizerinnen und Schweizer für Einkäufe ins benachbarte Ausland reisen. (awp/mc/ps)

BFS

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