Zürich – Der «Global Cities Report», eine weltweite Studie der Unternehmensberatung Kearney, untersucht den Einfluss und die Zukunftsaussichten von 156 Metropolen. Den Titel «Mächtigste Stadt der Welt» sichert sich, wie schon in den Vorjahren, New York – gefolgt von London, Paris und Tokio. Erfreulich: Zürich überholt in der Kategorie «Zukunftsaussichten» Berlin, Wien und Genf, verbessert sich um neun Plätze und landet auf Platz 13. Was auffällt: Erstmals überholen in Sachen «Zukunftspotential» Europas Städte die nordamerikanischen.
Während der «Global Cities Index» den Einfluss der Städte aufgrund von «Business activity», «Human capital», «Information exchange», «Cultural experience» und «Political engagement» einordnet, bewertet der «Global Cities Outlook» die Zukunftsperspektiven basierend auf «Personal well-being», «Innovation», «Economics» und «Governance». «Zürich ist einer der Aufsteiger des Rankings. Es verbesserts sich um neun Plätze auf Platz 13. Dafür gab es in Sachen ,Macht und Einfluss` mit Platz 30 kaum einen Veränderung», fasst Christof Lederman, Partner bei Kearney und Leiter des Zürcher Büros, die neuesten Ergebnisse zusammen. In Sachen Macht und Einfluss zeigt sich ein unverändertes Bild im Vergleich zum Vorjahr. Die «mächtigste Stadt der Welt» ist, wie schon in den Vorjahren, New York – gefolgt von London, Paris und Tokio.
Vernetzte Metropolen waren von COVID-19 stärker betroffen
Der neue Global Cities Report zeigt auch die Auswirkungen der Lockdowns und wie gut oder bzw. schlecht sich Städte von den gesetzten Massnahmen zur Pandemiebegrenzung erholen. So trafen die Massnahmen global vernetzte Städte härter als weniger vernetzte. Andererseits setzte die Erholung bei den besser vernetzten früher ein. Eisenhut: «Diese Stärke und Vielfalt ist auch der Grund dafür, dass New York, London, Paris und Tokio ihre Top-4-Positionen im Index verteidigen konnten. Anderseits deckt der Index, wie z.B. bei Peking, schonungslos die Schwächen auf. Chinas Hauptstadt fiel aus den Top 5, da die Massnahmen der Null-Covid-Strategie das kulturelle Leben, sowie die Wirtschaft stark getroffen haben.»
Während andere verloren, machte Doha einen beachtlichen Sprung nach oben. «Nachdem Katar seine diplomatischen Beziehungen zu seinen Nachbarn wieder verbessert hatte, stieg Doha um 15 Plätze. Auch Istanbul kletterte um 7 Plätze und schaffte es wieder unter die Top 30. Diese Entwicklung verdankt die Stadt am Bosporus der hohen Anzahl internationaler Passagiere, die die wichtigsten Flughäfen Istanbuls als globales Drehkreuz nützen», so Ledermann.
Die Markführer von morgen: Europa überholt Nordamerika
Dass London, Paris, Tokio und Singapur jahrelang in beiden Indices hervorragend vertreten sind, gibt einen Vorgeschmack darauf, welche Städte als globale Marktführer in Zukunft den Ton angeben werden. So überholen europäische Städte erstmals nordamerikanische, da deren Gesundheitsindikatoren infolge der mangelhaften Gesundheitsversorgung der Bevölkerung während der Pandemie ebenfalls gesunken sind.
Fünf Tipps für City Leaders
Gewinnen Sie den «War 4 Talents»
Humankapital ist die treibende Kraft hinter jeglicher wirtschaftlichen Aktivität einer Stadt. Angesichts des immer stärker werdenden Wettbewerbs um Talente, sind Stadtentwickler gut beraten, die neuen Bedürfnisse potenzieller Bewohner zu berücksichtigen. Der Schwerpunkt liegt auf der innerstädtischen Lebensqualität und dem gleichberechtigten Zugang zu Jobs und anderen wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Nutzen Sie die schnell wachsende digitale Wirtschaft
Städte, die die Vorteile einer globalen vernetzten, digitalen Wirtschaft nützen, können so Wettbewerbsvorteile erzielen und ihr Wirtschaftswachstum beschleunigen.
Stellen Sie Ihre wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit durch den Ausgleich von globalen und lokalen Ressourcen sicher
Die Pandemie hat die Verletzlichkeit des globalen Handelssystems aufgedeckt. Um sich dagegen abzusichern, müssen ausgewogene Handels- und Wirtschaftsbeziehungen auf globaler, regionaler und lokaler Ebene gefunden werden.
Berücksichtigen Sie die Auswirkungen des Klimawandels
In Ermangelung eines weltweit klaren Kurses und von Lösungsansätzen zu diesem Thema müssen alle Städte – sie sind immerhin für mehr als 70 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich – individuelle Weg für mehr Nachhaltigkeit finden.
Investieren Sie in das Wohlbefinden Ihrer Bewohner und Gemeinschaften
Die Massnahmen gegen die Pandemie haben zu einer globalen Krise des Wohlbefindens geführt. Städte sollten daher wieder stärker das Wohlergehen ihrer Bevölkerung in den Mittelpunkt stellen und sich bemühen, ein Umfeld zu schaffen, in dem Innovation sich wieder besser entwickeln kann. (Kearney/mc/pg)