Die Schweizer essen weniger Guezli
Die Gebrüder Andreas und Werner Hug präsentieren an der Jahresmedienkonferenz die zahlreichen geplanten Produkteinnovationen fuer HUG, DAR-VIDA und Wernli. (PHOTOPRESS/E.T. Studhalter/HUG AG)
Malters – Die HUG-Backwaren-Gruppe mit Sitz in Malters/Luzern erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 120 Mio. Franken. Dies entspricht einem Umsatz-Rückgang von rund vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der starke Schweizer Franken führte 2012 zu weiteren Export-Rückgängen von HUG- und Wernli Biscuits-Spezialitäten, der Export von Tartelettes für die Gastronomie-Branche entwickelte sich hingegen sehr positiv. Im Schweizer Markt konnte trotz Konsumflaute bei den Süsswaren eine leichte Umsatzsteigerung realisiert werden, schreibt HUG in einer Mitteilung.
„Dank erfolgreichen Innovationen bei Wernli und DAR-VIDA konnten wir im für uns wichtigen Markengeschäft den Marktanteil trotz Konsumrückgang von Guezli und Schoggi in der Schweiz leicht steigern,“ schildert Andreas Hug, Geschäftsführer der HUG AG, die Situation. Aufgrund der Exportrückgänge und des abnehmenden Konsums sank der Umsatz der HUG-Backwaren-Gruppe um vier Prozent auf 120 Mio. Franken. Die produzierte Tonnage ging um 5 Prozent auf 8‘375 Tonnen zurück. Hauptgrund war der Rückzug im Geschäft mit Aldi und Lidl im Ausland. Ein weiterer Faktor für die Abnahme ist die Auslagerung der Tiefkühlbackwaren-Produktion im 2011.
Stärkerer Fokus auf Gastro-Bereich
Erstmals seit Jahren musste HUG einen leichten Rückgang im Gastro-Geschäft Schweiz in Kauf nehmen. Der Hauptgrund für diese Abnahme ist der rückläufige Tourismus in der Schweiz. Im Ausland konnte der Gastro-Umsatz vor allem in den Fokus-Märkten USA, Deutschland, Frankreich und Naher Osten trotz Frankenstärke um 8 Prozent ausgebaut werden. HUG will dem wachstumsträchtigen Gastro-Geschäft in Zukunft mehr Gewicht geben und das Angebot in den Zielmärkten erweitern.
Neue Variationen und eine Weltneuheit
Erstmals seit Jahren ging der Konsum von Biscuits und Schokolade in der Schweiz leicht zurück. Zudem kaufen Schweizer Konsumenten vermehrt auch Biscuits im Ausland ein. Um diesem Trend entgegenzuwirken und neue Konsumenten zu gewinnen, will HUG auch 2013 mit weiteren Innovationen bei den Marken Wernli und DAR-VIDA auffallen.
Synergien nutzen und Rentibilität prüfen
Die leichten Umsatzrückgänge in den vergangenen drei Jahren zwangen die HUG AG, Kosten zu senken. Massnahmen wie unter anderem der Verzicht auf unrentable Umsätze im Harddiscount-Geschäft und die bessere Nutzung von Synergien haben gemäss der Mitteilung bereits zur Ertragsverbesserung beigetragen. Das Ergebnis konnte nach dem Einbruch 2011 wieder gesteigert werden. HUG prüft die Rentabilität weiterer Sortimentsbereiche, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zudem sind 2013 weitere Investitionen im Umfang von zwei Millionen Franken für die Rationalisierung der Wernli-Produktion in Trimbach vorgesehen. Durch die Abnahme der Produktionsmenge musste HUG den Personalbestand von 356 auf 342 Vollzeit-Mitarbeitende senken. (HUG/mc/pg)