Die Schweizer Wirtschaft wächst weiter

Konjunktur

(SP-PIC - Fotolia.com)

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Bern – Nach einem ausserordentlich starken BIP-Anstieg im ersten Quartal von 0,6% gegenüber dem Vorquartal war für das zweite Quartal allgemein mit einer Verlangsamung gerechnet worden. Ökonomen hatten im Vorfeld einen Anstieg von zwischen 0,2 und 0,5% prognostiziert. Die aktuellen BIP-Zahlen liegen damit am oberen Ende der Erwartungen.

«Die Entwicklung der BIP-Zahlen ist unverändert gut und damit eher besser als erwartet», stellte Yngve Abrahamsen, Ökonom bei der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF), am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda fest. Im dritten und vierten Quartal sei weiterhin mit einem guten mittleren Wachstum zu rechnen.

Die KOF wird ihre neuste BIP-Prognose am 23. September veröffentlichen.» Laut Abrahamsen ist dabei eher mit einer Korrektur nach oben zu rechnen. Bereits am 10. September wird die Bakbasel ihre neuen Konjunkturprognosen veröffentlichen. Die Expertengruppe des Seco publiziert am 19. September ihre Einschätzungen.

BAKBASEL: Konsum trägt Wachstum
Laut der privatfinanzierten Konjunkturforschungsstelle Bakbasel trägt die Konsumdynamik weiter das Wirtschaftswachstum. Der private Konsum zeige keinerlei Anzeichen einer Abschwächung. Damit befinde sich die Schweizer Wirtschaft bereits im vierten Quartal in Folge auf einem soliden Wachstumspfad.

Allerdings fehle für einen stärkeren Aufschwung noch die breite Abstützung: Die Exporte und Investitionen entwickelten sich im zweiten Quartal abgesehen von Sondereffekten weiter schwach, so die Bakbasel.

KOF: Bruttoinvestitionen stimmen zuversichtlich
Laut KOF-Ökonom Abrahamsen zeigen die zusätzlichen Bruttoinvestitionen, dass die Unternehmen zuversichtlich über die Entwicklung in den nächsten Monaten sind. Der unwesentliche Rückgang bei den Bauinvestitionen sie eine positive Korrektur, da eine allzu starke Zunahme zu einem überdimensionierten Wohnungsbau führen könnte. Das Niveau im Wohnungsbau sei immer noch hoch.

Als besorgniserregend stuft Abrahamsen den Exportrückgang in der Maschinenindustrie ein, da es sich hier um eine andauernde Verschlechterung handle. Die Gründe dafür sind die schwache wirtschaftliche Entwicklung in einigen Exportländern und der hohe Frankenkurs.

Nicht dramatisch ist hingegen laut Abrahamsen der Exportrückgang in der Pharmaindustrie, da hier grössere Veränderungen zwischen den einzelnen Quartalen üblich sind.

BAKBASEL: Wachstum wird schneller anziehen als erwartet
Laut Bakbasel wird die Schweiz schneller zu überdurchschnittlichen Wachstumsraten zurückkehren als bisher erwartet, wenn die Konsumdynamik anhält und wie die in zahlreichen Indikatoren spürbare Verbesserung des internationalen Umfeldes hinzu kommt. (awp/mc/pg)

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