Biel – Im Rennen um die digitale Zukunft will der Bund seinen guten Startplatz verteidigen. Bundespräsidentin Doris Leuthard hat die Schweizerinnen und Schweizer deshalb dazu aufgerufen, beim Erforschen von neuen digitalen Möglichkeiten mehr Risikobereitschaft zu zeigen.
Heute gebe es etwa beim E-Government noch Verbesserungspotenzial, sagte Leuthard am Montag an der erstmals vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) organisierten Konferenz «Digitale Schweiz» in Biel BE gemäss Mitteilung. In diesem Bereich figuriere die Schweiz nicht unter den Spitzenreitern.
Um dies zu ändern und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, seien eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein ständiger Dialog zwischen allen Anspruchsgruppen notwendig, sagte Leuthard vor rund 700 Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.
Die Ergebnisse der Konferenz bilden die Grundlage für die Überarbeitung der Strategie «Digitale Schweiz» des Bundesrats. Eine neue Version wird zusammen mit einem aktualisierten Aktionsplan im nächsten Jahr verabschiedet.
Neue Möglichkeiten austesten
Bundesrat Johann Schneider-Ammann strich die Bedeutung von Bildung und Begeisterung für Technologie sowie die Innovationsfähigkeit heraus: «Treiben wir uns weiter zu Höchstleistungen an, und blicken wir nach vorne, um gemeinsam eine erfolgreiche digitale Zukunft zu gestalten», forderte er die Teilnehmenden gemäss Communiqué auf.
Die Schweiz müsse ihren eigenen Weg finden, lautete der Tenor der Konferenzteilnehmern im Bieler Kongresshaus. Die Behörden sollten aber vermehrt neue Möglichkeiten der Digitalisierung austesten. Zudem sei die junge Generation mit digitalen Mitteln verstärkt für eine Teilnahme an unseren politischen Prozessen zu gewinnen.
«Digitalday» am Dienstag
Die Konferenz «Digitale Schweiz» reiht sich ein in verschiedene Anlässe rund um die Digitalisierung. Am (morgigen) Dienstag begeht die Schweiz ihren ersten «Digitalday».
Bundespräsidentin Leuthard wird zu diesem Anlass in einem speziell ausgestatteten SBB-Wagen von Bern nach Zürich reisen. Die Chefs verschiedener Unternehmen sind ebenfalls mit von der Partie. Im Mittelpunkt steht der Austausch zwischen Politik und Wirtschaft.
Mehr als 40 Firmen, Universitäten und Institutionen aus allen Regionen der Schweiz öffnen aus diesem Anlass ihre Türen. Es soll eine Einladung an die Bevölkerung sein, die digitale Welt zu entdecken und zu erleben.
An diesem Tag werden zudem die grossen Bahnhöfe in der Schweiz zu digitale Arenen und Plattformen für den Dialog zwischen der Wirtschaft, der Politik und der Bevölkerung umfunktioniert. In Zürich zum Beispiel wird Pro Juventute drei Schulklassen mit ihrer Medienkompetenz auf- und gegeneinander antreten lassen. (awp/mc/ps)