DKSH schlägt Marco Gadola als Verwaltungsratspräsident vor

Marco Gadola

Straumann-CEO Marco Gadola. (Foto: Straumann)

Zürich – Der Vertriebs- und Dienstleistungskonzern DKSH stellt im Verwaltungsrat die personellen Weichen für die kommenden beiden Jahre und regelt die Nachfolge für Präsident Jörg Wolle. Das Präsidium soll ab Frühjahr 2020 der derzeitige Straumann-Chef Marco Gadola übernehmen. Bis dahin übernimmt Adrian Keller die Leitung des Aufsichtsgremiums.

Der Generalversammlung vom 21. März werden Marco Gadola, Wolfgang Baier und Jack Clemons zur Wahl als neue Mitglieder vorgeschlagen. Gadola soll das Amt des Verwaltungsratspräsidenten dann ab der Generalversammlung 2020 übernehmen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Für das Amtsjahr 2019 stellt sich Ehrenpräsident Adrian Keller für die Wahl als Präsident zur Verfügung.

Baier und Clemons sollen ihre Ämter im Verwaltungsrat von DKSH sofort nach der Wahl antreten; Gadola folge dann Anfang 2020, nachdem er seine Verantwortung als CEO von Straumann übergeben habe. Die drei Kandidaten brächten alle internationale Branchenerfahrung und Verständnis für asiatische Märkte mit, so die Mitteilung.

Gadola verfügt den Angaben zufolge über eine langjährige Erfahrung in der Healthcare-, Konsumgüter- und Logistikindustrie. Wolfgang Baier ist derzeit Konzernchef von Luxasia und war früher CEO von Singapore Post. Er sei ein Experte im Bereich Logistik, Digitalisierung und e-Commerce in Asien. Jack Clemons war Chef und Finanzchef der Bata Gruppe. Er weise eine jahrzehntelange, erfolgreiche Laufbahn im internationalen Handel und im Supply Chain Management auf.

Wolle-Abschied mit langer Vorlaufzeit
Der derzeitige Präsident und zuvor langjährige DKSH-Chef Jörg Wolle hatte bereits im vergangenen Herbst seinen Rückzug angekündigt. Unter seiner Regie war DKSH vor rund sieben Jahren an die Börse gegangen. Wolle war 28 Jahre für das Unternehmen tätig, davon rund 16 Jahre als Chef und seit 2017 als Verwaltungsratspräsident.

In Medienberichten wurde zuletzt auch der frühere Sulzer-Chef Ton Büchner als möglicher Nachfolger für Wolle gehandelt.

Anfang Februar hatten auch die VR-Mitglieder Theo Siegert, David Kamenetzky und Robert Peugeot bekanntgegeben, nicht zur Wiederwahl antreten zu wollen. Peugeot gehörte über die Beteiligungsgesellschaft FFP Invest schon vor dem Börsengang zum Kreis der Investoren von DKSH. Er hatte sich in dieser Woche von seinem DKSH-Anteil in Höhe von 5,9 Prozent vollständig getrennt, was beim Aktienkurs einen Kursrutsch auslöste.

Laufende Transformation
DKSH-Chef Stefan Butz hatte die Veränderungen im Management und im Verwaltungsrat bei der Zahlenvorlage Anfang Februar als «Teil der laufenden Transformation» gewertet. Dadurch rechnet er nicht mit einem grundlegenden Strategiewechsel, sondern eher mit laufenden Anpassungen, sagte der CEO. 2018 hat das Unternehmen mit 33’000 Beschäftigten einen Nettoumsatz von 11,3 Milliarden Franken und einen Gewinn von 205 Millionen Franken erzielt.

Bei den Analysten wird die Weichenstellung im Verwaltungsrat positiv gewertet. Nach den Turbulenzen der vergangenen Monate bestehe die Chance, dass wieder Ruhe in den Verwaltungsrat einkehren kann, schreibt etwa der Analyst der ZKB. Wermutstropfen sei allerdings, dass Gadola erst später als Mitglied verfügbar ist und erst 2020 als Präsident gewählt werden kann.

Die Ursprünge von DKSH in Asien reichen rund 140 Jahre zurück. Das Handelshaus war 2002 durch die Fusion von SiberHegner und dem Asiengeschäft von Diethelm Keller entstanden. Adrian Keller repräsentiert im Verwaltungsrat die Diethelm Keller Holding, die rund 45 Prozent am Unternehmen hält. (awp/mc/ps)

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