DKSH kurbelt Wachstum im Konsumgüterbereich mit Investitionen an

DKSH kurbelt Wachstum im Konsumgüterbereich mit Investitionen an
Stefan P. Butz, CEO DKSH. (Foto: DKSH)

Zürich – Der auf Asien spezialisierte Vertriebs- und Dienstleistungskonzern DKSH hat in der ersten Jahreshälfte 2018 im Konsumgüterbereich zurück zum Wachstum gefunden. Doch das Umsatzplus kommt nicht gratis: Die dafür getätigten Investitionen drücken den Betriebsgewinn auf Stufe EBIT. Auch im Gesamtjahr dürfte der operative Gewinn daher auf Vorjahresniveau verharren, während unter dem Strich Wechselkurseffekte und ein Verkaufsgewinn für ein Plus sorgen dürften.

Das Muster zeigt sich bereits in den aktuellen Semesterzahlen: Während Wechselkurseffekte den Reingewinn um 4,5 Prozent auf 97,5 Millionen Franken klettern liessen, verharrte der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT mit 139,5 Millionen Franken auf Vorjahresniveau.

Langsameres Wachstum als erwartet
Von Januar bis Ende Juni setzte DKSH insgesamt 5,67 Milliarden Franken mit Dienstleistungen um, mit denen der Konzern andere Unternehmen bei ihrer Expansion vor allem in Asien unterstützt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 7,4 Prozent, wie DKSH am Donnerstag mitteilte.

Aus eigener Kraft – also Wechselkurseffekte und Übernahmen herausgerechnet – wuchs DKSH allerdings nur um 3,7 Prozent. Analysten hatten mit 4,4 Prozent gerechnet. Gedämpft wurde das Wachstum von vergleichsweise tieferen Zuwächsen im Healthcare-Geschäft, in dem DKSH insbesondere Pharmafirmen bei der Markterschliessung unterstützt. Die Verlangsamung geht auf eine Änderung der Verbuchung von Einnahmen in Nordasien zurück.

Das Healthcare-Geschäft hat sich in den letzten Jahren zu einer kräftigen Wachstumslokomotive entwickelt und steuert inzwischen mit Abstand am meisten zum Gruppenumsatz bei. Dagegen litt die ehemals grösste Sparte Konsumgüter in den letzten Jahren unter den politischen Wirren im Hauptmarkt Thailand. Knapp jeden dritten Franken erwirtschaftet DKSH dort.

Ausbau der Geschäfte im Konsumgüterbereich
Seit Ende 2017 geht es in Thailand nun wieder bergauf. DKSH verzeichnete ein leichtes Wachstum in dem Markt. Zugleich investierte der Konzern kräftig. Inzwischen arbeiten 32’050 Mitarbeiter für DKSH, das sind 3,8 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Der Dienstleister hat die Betreuung von Schlüsselkunden (Key-Account-Management) ausgebaut und setzt dort insbesondere auf asiatische Marken. Die Verkaufsvolumen dieser Marken seien noch klein, aber das Potenzial sei gross, sagte DKSH-Chef Stefan Butz an der Medienkonferenz in Zürich. Die asiatischen Marken träfen die lokalen Geschmäcker.

Zudem erweiterte der Zürcher Konzern das Distributionsnetzwerk, verstärkte den Onlinehandel und baute die Geschäfte im neuen Markt Indonesien weiter aus. In Indonesien habe der erste Konsumgütermulti als Kunde gewonnen werden können, sagte Butz.

Wachstumstreiber intakt
DKSH peilt für dieses Jahr weiteres Umsatzwachstum an. Die langfristigen Wachstumstreiber beurteilt die Unternehmensspitze als intakt. Dazu zählen die wachsende Mittelschicht in Asien, der verstärkte innerasiatische Handel sowie den Trend zur Auslagerung.

Ausruhen kann sich der Konzern indes nicht: Die Konsumgüterindustrie stehe auch in Asien vor erheblichen Herausforderungen, sagte Finanzchef Bernhard Schmitt. «Wir müssen sicherstellen, dass wir die stark wachsenden Hersteller im Portfolio haben.»

Gewinnprognose nach unten geschraubt
Angesichts der Investitionen korrigiert DKSH den Gewinnausblick nach unten: Wurde zuvor noch weiteres Gewinnwachstum in Aussicht gestellt, geht das Management nun von einem operativen Gewinn auf Vorjahresniveau aus.

Beim Reingewinn allerdings dürften erneut Wechselkurseffekte für Zuwächse sorgen. Zudem plant DKSH, den angekündigten Verkauf des Healthcare-Geschäfts in China gegen Ende Jahr abzuschliessen. Der Verkaufspreis beläuft sich auf rund 100 Millionen Franken. Umgekehrt fallen damit rund 300 Millionen Franken Umsatz weg.

An der Börse waren die DKSH-Aktien nach Vorlage der Halbjahreszahlen gesucht. Gegen Mittag legte der Kurs um 1,6 Prozent zu, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI 0,3 Prozent im Plus lag. Seit Jahresbeginn haben die Titel allerdings bereits über einen Fünftel ihres Werts eingebüsst. (awp/mc/ps)

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