DKSH-CEO Joerg Wolle.
Zürich – Das erheblich im asiatischen Wirtschaftsraum verankerte Handelshaus DKSH Holding hat für das Geschäftsjahr 2011 erneut ein Rekordergebnis vorgelegt. Zudem plant DKSH ein Going public an der Schweizer Börse SIX, wie der Zürcher Konzern in einer Medienmeldung von Mittwoch mitteilt. Es ist der erste Neuzugang an der SIX seit dem Börsengang des Nahrungsmittelherstellers Hochdorf im Mai 2011.
Im Rahmen des Initial Public Offering (IPO) sollen dem Publikum gemäss Mitteilung bestehende Aktien angeboten werden. Der Börsengang werde sowohl vom Mehrheitsaktionär Diethelm Keller Holding als auch von den strategischen Minderheitseignern getragen. Die Transformation von einem privat gehaltenen Unternehmen zu einem börsenkotierten Konzern sei eine «konsequente Weiterentwicklung der schrittweisen Öffnung seit dem Zusammenschluss in 2002», heisst es. 2008 sei mit der Verpflichtung einiger strategischer Aktionäre eine erste Verbreiterung der Aktionärsbasis der traditionsreichen Familiengesellschaft eingeleitet worden. In einem zweiten Schritt erfolge nun der Gang an die Börse und damit die Öffnung gegenüber einem breiteren Publikum.
Geschäftsmodell «noch stärker profilieren»
Der Börsengang ermögliche ausserdem den in der Diethelm Keller Holding vereinten Familienaktionären eine gezielte Diversifikation ihrer Investments für die fünfte Familiengeneration vorzunehmen. Adrian T. Keller, Präsident des Verwaltungsrats wird in der Mitteilung aber mit folgenden Worten zitiert: «Wir bleiben dem Unternehmen … als Ankeraktionär weiterhin stark verbunden.» DKSH will mit dem Schritt u.a. auch den Bekanntheitsgrad bei potentiellen Kunden, Herstellern und Fachkräften erhöhen und das Geschäftsmodell damit «noch stärker profilieren», heisst es.
Die UBS und die Deutsche Bank agieren den Angaben zufolge als Joint Global Coordinators und zusammen mit der Berenberg Bank und Credit Suisse als Joint Bookrunners beim geplanten IPO. Dem Konsortium gehören zudem Crédit Agricole Corporate and Investment Bank und die Zürcher Kantonalbank als Co-Lead Manager an.
IPO «unterstützt Wachstumskurs»
Der Schritt an die Börse «unterstützt uns, den starken Wachstumskurs der letzten zehn Jahre weiter fortzuschreiben», wird Jörg Wolle, CEO und Delegierter des Verwaltungsrats von DKSH, in der Medienmitteilung zitiert. Im Geschäftsjahr 2011 steigerte DKSH den Nettoumsatz um 0,6% auf 7,34 Mrd CHF. Der EBIT nahm derweil deutlich um 22% auf 238 Mio CHF zu, während der Gewinn nach Steuern um 26% auf 152 Mio CHF kletterte. Alle vier Geschäftseinheiten haben zum Gewinnwachstum der Gruppe beigetragen. Der grösste Bereich, Consumer Goods, verbesserte den EBIT um 22%. Die zweitgrösste Geschäftseinheit, Healthcare, steigerte den EBIT um 10%. Während im Bereich Performance Materials ein 7,7% höherer EBIT anfiel, errechnet sich für die Geschäftseinheit Technology eine Zunahme von 8%.
«Rekordergebnis spricht für Stabilität des Geschäftsmodells»
«Das Rekordergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres spricht für die Stabilität des Geschäftsmodells und die auf nachhaltig profitables Wachstum in zukunftsträchtigen Märkten ausgerichtete Unternehmensstrategie», so CEO Wolle. Die «guten Ergebnisse» seien vor allem auf organisches Wachstum dank proaktiver Erweiterung des bestehenden Geschäfts und durch Akquisition neuer Kunden und Hersteller zurückzuführen. Verschiedene Faktoren hätten die Entwicklung unterstützt.
So treibe unter anderem die kräftig wachsende Mittelschicht in den asiatischen Schwellenländern die Nachfrage nach höherwertigen Konsumgütern und Pharmaprodukten und habe damit einen direkten positiven Einfluss auf die Konsummärkte. Dies wiederum wird nach der Einschätzung von DKSH in Asien die Nachfrage nach westlichen Materialien und Technologien zum Aufbau von lokaler Infrastruktur und Produktionskapazitäten zur lokalen Herstellung von Gütern steigern.
2011: Kapazitäten durch fünf Übernahmen erweitert
DKSH habe die sich bietenden Gelegenheiten genutzt, um das organische Wachstum durch Akquisitionen zu ergänzen. Das Handelshaus erweiterte im Geschäftsjahr 2011 die Kapazitäten durch insgesamt fünf Übernahmen in Taiwan, Neuseeland und Australien. (awp/mc/upd/ps)