Steckborn – Die Online-Apotheke DocMorris hat im vergangen Jahr weniger umgesetzt. Gegen Jahresende zogen die Verkäufe allerdings deutlich an. Mit Blick nach vorne liegt der Fokus auf dem E-Rezept in Deutschland.
Der Aussenumsatz sank 2023 in Lokalwährungen um 7,4 Prozent auf 1,04 Milliarden Franken, wie DocMorris am Dienstag mitteilte. Im Hauptmarkt Deutschland gingen die Erträge um 7,1 Prozent auf 976 Millionen zurück, während das restliche Europa-Geschäft um fast 13 Prozent auf 60 Millionen einbüsste. Das an die Migros verkaufte Schweizer Geschäft ist nicht mehr in diesen Zahlen enthalten.
Im Schlussquartal hat DocMorris den Rückstand eingrenzen können. So erhöhte sich der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 14,3 Prozent auf 281 Millionen. Auch gegenüber dem dritten Quartal 2023 bedeutet dies eine sequentielle Beschleunigung um 11,5 Prozent.
Mit den Zahlen wurden die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Gemäss AWP-Konsens wurde ein Jahresumsatz von knapp 1,03 Milliarden Franken erwartet. DocMorris selber hatte einen Umsatzrückgang «im hohen einstelligen Prozentbereich» in Aussicht gestellt.
E-Rezepte nehmen Fahrt aus
Die Nutzung des E-Rezepts in Deutschland habe im vierten Quartal deutlich angezogen, schrieb DocMorris weiter. So hätten bis dato über 76’000 medizinische Einrichtungen mehr als 32 Millionen elektronische Rezepte ausgestellt. Seit dem 1. Januar 2024 ist die Ausstellung von E-Rezepten in Arztpraxen in Deutschland verpflichtend.
Seit Jahresbeginn seien denn auch über 60 Prozent aller Rezepte in den Arztpraxen elektronisch ausgestellt worden, so das erste Fazit von DocMorris. Im Lauf des Jahres soll dieser Wert noch stark ansteigen. Die Lancierung der firmeneigenen App sei im ersten Quartal 2024 geplant.
Ausblick bestätigt
Die vollständigen Zahlen für 2023 wird DocMorris am 21. März publizieren. Für das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) stellt die Versandapotheke weiterhin einen Wert zwischen -30 und -40 Millionen Franken in Aussicht. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 hatte das Minus 78 Millionen betragen.
Für das laufende Jahr 2024 rechnet DocMorris weiter mit dem Break-even beim bereinigten EBITDA, ohne die Berücksichtigung des E-Rezepts. Mittelfristig gilt zudem unverändert die EBITDA-Zielmarge von 8 Prozent. (awp/mc/ps)