Dorma+Kaba: Umsatz-Wachstum bei Kaba
Riet Cadonau, CEO Dorma+Kaba Holding AG. (Foto: Kaba)
Rümlang / Zürich – Kaba hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und Ergebnis verbessert und sieht die Zahlen als solide Grundlage für weiteres profitables Wachstum des nun mit der deutsche Dorma fusionierten Unternehmens. Aufgrund des Zusammenschlusses wird keine Guidance für das laufende Jahr genannt. Die Aktien notieren mit einem leichten Plus.
Kaba hat letztmalig die Standalone-Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 (per 30.6.) ausgewiesen. Demnach wuchs der Umsatz um 8,1% auf 1,09 Mrd CHF. Organisch in Lokalwährungen betrug der Anstieg 5,4%. Das bereinigte Betriebsergebnis auf Stufe EBIT wuchs um 11% auf 145,0 Mio und die Marge lag bei 13,3% (VJ 13,0%). Der Reingewinn fiel mit 98,9 Mio nach 91,3 Mio ebenfalls höher aus.
Integrationsprozess hat begonnen
«Mit den Resultaten haben sowohl Kaba als auch Dorma eine solide Grundlage für weiteres profitables Wachstum gelegt», sagte Dorma+Kaba-CEO Riet Cadonau am Mittwoch vor den Medien. Jetzt komme es auf die erfolgreiche Umsetzung der Integration an, die auf organisatorischer Ebene bis Mitte 2016 abgeschlossen werden sein soll.
«Wir konnten nur vier Monate nach der Ankündigung die Fusion vollziehen», sagte Cadonau. Man habe hart daran gearbeitet, die Stakeholder von den Vorzügen des Zusammengehens zu überzeugen. Und er sei stolz darauf, dass man sowohl die Dorma-Eigner als auch die Kaba-Familienaktionäre weiter an Bord habe. «Wir haben damit sehr langfristig denkende Ankeraktionäre», so der CEO.
Die anstehenden Aufgaben seien mit der Besetzung aller Gruppenfunktionen bereits angegangen worden. «Klarheit und Geschwindigkeit im Veränderungsprozess sind entscheidend, um die unvermeidlichen Unsicherheiten so klein wie möglich zu halten», so der Unternehmenschef. Nach wie vor rechnet Cadonau im Zuge der Fusion in den kommenden drei Jahren mit einem Stellenabbau um rund 800 Arbeitsplätze.
Priorität neben der Integration habe aber die Ausrichtung auf Kunden und Partner. «Parallel dazu wird mit der Post-Merger-Integration begonnen. Das operative Modell ist in der Finalisierung, die personellen Entscheidungen mit der Berufung der Führungspositionen in den einzelnen Segmenten getroffen», sagte Cadonau. Weitere Entscheidungen bis hinunter auf Länder-Ebene sollen bis Ende des Jahres erfolgen. Bis Anfang Juli 2016 soll dann die Organisation stehen.
Akquisitionen nicht ausgeschlossen
Trotz der Fusion will Cadonau auch weiter nach Zukauf-Gelegenheiten Ausschau halten. Dazu wurde ein Group Development Team gebildet. «Wir stoppen unsere Akquisitionstätigkeit nicht und dürfen uns aus diesem Markt nicht verabschieden», so der CEO weiter. «Wir werden auch in Zukunft die eine oder andere Akquisition tätigen.»
Dividende von 12 CHF vorgeschlagen – keine Guidance für das laufende Jahr
Der Verwaltungsrat von Dorma+Kaba schlägt an der ersten gemeinsamen Generalversammlung im Oktober eine Dividende von 12 CHF je Aktie vor (Kaba VJ 11 CHF). Ende September wird zudem – wie bereits bekannt – eine Sonderdividende von 50 CHF an die Aktionäre ausgeschüttet.
Für das laufende Geschäftsjahr nennt das Management aufgrund der frühen Phase der Zusammenführung der beiden Unternehmen keine Zielsetzungen. Nach Regionen betrachtet rechnet Cadonau in Amerika mit einer weiter guten Entwicklung. Europa zeige sich dem Trend nach positiv, während in Asien und anderen Emerging Markets eine flache Entwicklung erwartet wird. «Hier bleibt das Umfeld fragil», so die Einschätzung des CEO.
Die bereits zuvor genannten Mittelfristziele bis zum Abschluss der Integration in drei Jahren wurden bekräftigt. Als Ziel wird ein organischen Wachstums zwischen 6% und 7% und eine EBITDA-Marge von 18% genannt.
Die Analysten werten die Kaba-Zahlen als solide, auch wenn die Dynamik im zweiten Semester stärker als erwartet nachgelassen habe. Der Aktienkurs von Dorma+Kaba konnte sich im Handel am Mittwoch von den anfänglichen Abgaben zunächst erholen, rutschte dann aber gegen Handelschluss hin wieder in die Verlustzone und büsste 0,3% ein während der Gesamtmarkt (SPI) 1,18% gewann. (awp/mc/upd/ps)