Dottikon – Das Aargauer Chemieunternehmen Dottikon ES hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2018/19 einen deutlich tieferen Umsatz erzielt und auch der Gewinn war stark rückläufig. Als Gründe werden eine erschwerte Rohstoffbeschaffung, Kampagnenunterbrüche und damit Produktions- sowie Abnahmeverzögerungen genannt. Der im Oktober gesenkte Ausblick für das laufende Jahr wurde bestätigt.
Konkret ging der Umsatz im Halbjahr per Ende September um 19 Prozent auf 56,6 Millionen Franken zurück, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Auch die Produktionsleistung habe aufgrund der gegenwärtigen Marktherausforderungen um rund 11 Prozent abgenommen.
Das Unternehmen nennt als Gründe die Unsicherheiten im geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld, schubweise Massstabs-Vergrösserung erfahrungsarmer Prozesse aufgrund beschleunigter Zulassungsverfahren sowie Versorgungsengpässe infolge rigoroser Durchsetzung von Umweltauflagen und folglich temporäre sowie finale Schliessungen asiatischer Chemieproduzenten.
Deutlich tiefere Gewinne und Margen
Das schlug sich auch in den Gewinnzahlen nieder. Der EBITDA halbierte sich (-51%) auf 9,8 Millionen Franken und der EBIT brach um 79 Prozent auf 2,4 Millionen ein. Die beiden entsprechenden Margen sanken auf 17,4 (VJ 28,5) Prozent, respektive 4,3 (VJ 16,3) Prozent. Unter dem Strich resultierte im ersten Halbjahr ein Gewinn von 2,0 Millionen, nach einem Überschuss von 9,6 Millionen im Jahr zuvor.
Das Unternehmen hatte bereits im Oktober eine Gewinnwarnung für das Halbjahr abgegeben und Umsatz und Reingewinn deutlich unter den Vorjahreswerten angekündigt.
Der doppelt so hohe Bestandsaufbau an Halb- und Fertigfabrikaten im Vergleich zur Vorjahresperiode sowie der teilweise damit verbundene materialintensivere Produktemix habe zu einem um rund 9 Prozent höheren Materialaufwand geführt, erklärte Dottikon. Der Personalbestand wuchs um 6 Prozent, während der Personalaufwand halb so stark stieg.
Der operative Cashflow betrug laut Mitteilung 24,8 Millionen Franken, dem standen Investitionen in Höhe von 22,2 Millionen gegenüber. Der freie Cashflow summierte sich damit auf 2,4 Millionen nach 23,6 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Prognose für 2018/19 bestätigt
Die im Oktober ebenfalls gesenkte Prognose für das gesamte Geschäftsjahr wurde bestätigt. Hier wird ebenfalls ein Nettoumsatz und Reingewinn unter dem Vorjahr erwartet. Dafür wird die verzögerte Umsatzrealisation aus den ersten sechs Monaten als Grund genannt, auch wenn weiter ein stärkeres zweites Semester erwartet wird. Das Unternehmen wolle das Erreichte festigen sowie Infrastruktur und Entwicklungs- und Produktionsanlagen auf- und ausbauen. Zudem werde man Vorleistungen für das sich mittelfristig abzeichnende, produktbedingt erneut anziehende Wachstum erbringen, hiess es weiter. (awp/mc/ps)