Dottikon ES mit mehr Umsatz und tieferem Verlust
Dottikon-Konzernchef Markus Blocher.
Dottikon – Das Spezialitäten-Chemieunternehmen Dottikon ES hat im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende März) mehr umgesetzt und den Verlust etwas verringert. Die Aktionäre kommen in den Genuss einer höheren Ausschüttung. Umsatz und Ergebnis sollen im laufenden Jahr weiter steigen, der auf sicherheitskritische Reaktionen spezialisierte Chemie- und Pharmazulieferer am Freitag mit.
Das Unternehmen erwirtschaftete einen um 7,0% höheren Nettoumsatz von 89,9 Mio CHF und die Produktionsleistung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16%. Zu Glanzzeiten, im Geschäftsjahr 2008/09, erzielte Dottikon einen Umsatz von 150 Mio CHF. Der Tiefpunkt wurde vor vier Jahren mit 80 Mio erreicht; seither geht es zögerlich wieder bergauf.
Dem Auftragshersteller waren seinerzeit innerhalb weniger Monate mehrere Projekte in fortgeschrittener Entwicklung kurz vor der Markteinführung weggebrochen, andere geplante Kundenprojekte wurden storniert, da die Kunden die Projekte aufgrund veränderter Rahmenbedingungen bei sich eingestellt haben.
«Daher mussten wir Neuprojekte von ganz unten in die Entwicklungspipeline hereinführen. Bis diese sich in der Erfolgsrechnung als Gewinn materialisieren, dauert es vorneweg in der Regel rund fünf Jahre», erklärte Konzernchef Markus Blocher im Gespräch mit AWP.
Seit vier Jahren in der Verlustzone
Seit 2010/11 schreibt Dottikon Verluste. Im Berichtsjahr näherte sich das Unternehmen der Gewinnschwelle wieder an: Begünstigt von tieferen Reparatur- und Unterhaltsaufwendungen resultierte unter dem Strich ein Verlust von 2,6 Mio CHF, nach einem Fehlbetrag von 7,2 Mio im Vorjahr. Den Vorjahresverlust hatte Dottikon ES ursprünglich – vor geänderten Bilanzierungsregeln für Pensionsleistungen (IAS 19) – mit 5,1 Mio angegeben.
Den operativen Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) verbesserte Dottikon deutlich auf 10,3 Mio CHF (VJ 2,9 Mio). Der operative Cashflow betrug in der Berichtsperiode 8,4 Mio CHF nach einem Minus von 10,2 Mio im Vorjahr, der Free Cashflow lag bei 2,7 Mio nach -16,4 Mio. Der Bestand an flüssigen Mitteln und Festgeldern belief sich per Ende Periode auf 34 Mio, die Eigenkapitalquote bei 88%.
Steuerfreie Nennwertrückzahlung
Anstelle einer Dividende, diese lag im Vorjahr bei 4,00 CHF je Aktie, kommen die Aktionäre in den Genuss von 4,90 CHF in Form einer steuerfreien Nennwertrückzahlung. Zu diesem Zweck wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung beantragen, eine Kapitalherabsetzung in Form einer Nennwertreduktion um 4,90 CHF auf 0,10 CHF je Anteil durchzuführen.
«Wir haben seit Jahren einen hohen Cashbestand, den wir nicht für das laufende Geschäft brauchen», erklärte CEO und Mehrheitseigner Blocher die trotz der roten Zahlen erfolgende Ausschüttung. «Wir zahlen aber auch künftig nur dann eine Dividende, wenn wir das Geld nicht für die laufende Geschäftstätigkeit brauchen», schränkte er indes ein. «Wenn wir in eine starke Wachstumsphase eintreten, kann es durchaus auch keine Dividende mehr geben», stellte Blocher klar.
Vorzeitige Umsetzung der «Minder-Initiative»
An der GV will der Aargauer Konzern zudem die nach Annahme der «Minder-Initiative» in der Schweiz geltenden Governance-Bestimmungen (Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften – VegüV) vorzeitig umsetzen und beantragt die Statuten entsprechend anzupassen.
Rückkehr in die Gewinnzone «rückt näher»
Dottikon gibt sich zum Ausblick wenig konkret. Der Pharmamarkt ist und bleibe der Hauptmarkt, in dem das zur Erreichung der Profitabilität notwendige Umsatzwachstum erarbeitet werden soll, hiesst es hierzu. Dazu sollen die Nutzung der bestehenden Anlagen gesteigert und die Prozessentwicklungskapazität bis Ende Sommer 2014 um 20% ausgebaut werden. Im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 rechne das Unternehmen mit einem höheren Nettoumsatz. Dadurch rücke die Rückkehr in die Gewinnzone näher, heisst es. (awp/mc/pg)