Markus Blocher, CEO Dottikon ES.
Dottikon – Das Aargauer Chemieunternehmen Dottikon ES rechnet im laufenden Jahr mit einer weiteren Zunahme von Nettoumsatz und Gewinn. Zur Sicherung des Wachstums will der Pharma-Zulieferer die Investitionen für die nächsten drei Jahre erheblich steigern. Daher sollen die Aktionäre, trotz Rückkehr in die Gewinnzone, auf eine Dividende verzichten.
Zugleich bestätigte Dottikon ES am Freitag die im April provisorisch publizierten Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15. Beim Umsatz konnte das Unternehmen, das von Christoph Blochers Sohn Markus geführt wird, um 7,3% auf 96,5 Mio CHF zulegen.
Das Wachstum im per Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr erfolgte breiter abgestützt, wie es weiter heisst. Dabei habe der Anteil der Top-3-Produkte am Nettoumsatz nur noch rund 18% ausgemacht, im Vergleich zu rund 33% im Vorjahr. Der Zuwachs sei durch den Ausbau des bestehenden Geschäftes und durch die weitere Verbreiterung der Kunden-, Projekt- und Produktbasis mit Neuakquisitionen erfolgt.
Zurück in den schwarzen Zahlen
Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA nahm um 54% auf 15,9 Mio CHF zu und der EBIT erreichte 1,4 Mio CHF nach einem Minus von 3,8 Mio im Vorjahr. Unter dem Strich wurde ein Gewinn von 1,3 Mio CHF ausgewiesen. Bereits im April hatte das Unternehmen einen Gewinn von «rund» 1 Mio in Aussicht gestellt.
Zuvor hatte der Hersteller von Veredelungschemikalien und Exklusivwirkstoffen für die Chemie- und Pharmaindustrie während vier Jahren rote Zahlen geschrieben. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 2,6 Mio CHF resultiert, im Jahr davor gar von über 7 Mio.
Der operative Cashflow betrug in der Berichtsperiode 11,4 Mio CHF nach einem Plus von 8,4 Mio im Vorjahr, der Free Cashflow lag bei 1,3 Mio (VJ 2,7). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen derweil um 11% auf 11,9 Mio CHF. Sie machten in der Berichtsperiode rund 12% des Nettoumsatzes aus.
Der Bestand an flüssigen Mitteln und Festgeldern belief sich per Ende Periode auf 29,1 Mio, die Eigenkapitalquote bei 86,4%.
Hohe Investitionen geplant
Wachsen will Dottikon ES vorab in seinem Hauptmarkt, der Pharmaindustrie. Dazu soll die Nutzung der bestehenden Anlagen gesteigert werden. Das Unternehmen erweitert die Wirkstofftrocknungs- und Mehrzweckproduktionskapazitäten und plant einen Neubau für Labor- und Büroräumlichkeiten. Die Investitionen in den nächsten drei Jahren würden somit jeweils deutlich höher ausfallen als im vergangenen Jahr, heisst es weiter.
Der Verwaltungsrat beantragt deshalb an der diesjährigen Generalversammlung keine Dividende auszuschütten und den gesamten Bilanzgewinn auf die neue Rechnung vorzutragen. Im Vorjahr waren noch 4,90 CHF je Aktie in Form einer Nennwertreduktion zur Auszahlung gekommen.
Im laufenden Geschäftsjahr 2015/16 rechnet Dottikon ES mit einer weiteren Zunahme des Nettoumsatzes und des Reingewinns. Man sehe sich im heutigen Pharmaumfeld «ausgezeichnet» positioniert und werde die eingeschlagene Unternehmensstrategie fortsetzen.
An der Börse werden die Aktien von Dottikon um 3,1% auf 203 CHF nach unten geschickt. Die die wichtigsten Kennzahlen zum zurückliegenden Geschäftsjahr bereits bekannt waren, dürfte der Taucher in erster Linie auf die ausgebliebene Dividende zurückzuführen sein. (awp/mc/ps)