St.Gallen – Die vier St.Galler Spitalverbunde sehen sich aufgrund ihrer finanziellen Situation gezwungen, über die nächsten Monate und Jahre total rund 440 Stellen abzubauen.
Neben weiteren Massnahmen sei der Stellenabbau unabdingbare Voraussetzung, welche dazu diene, den mittel- bis langfristigen Verbesserungsbedarf von rund 60 Mio. CHF jährlich zu erzielen und damit die zwingend nötige finanzielle Gesundung der öffentlichen Spitäler voranzutreiben, heisst es in einer Medienmitteilung. Um die Nachhaltigkeit der Massnahmen sicherzustellen, seien jedoch auch dringend Verbesserungen der Rahmenbedingungen – insbesondere die Anpassung der Tarife an die Teuerung – nötig.
«Die finanzielle Lage der St.Galler Spitäler per Mitte 2023 ist dramatisch, und wir sind gezwungen, einschneidende Massnahmen in jeglichen Kostenbereichen zu treffen, damit sich das mittelfristig ändert», sagt Verwaltungsratspräsident Stefan Kuhn. Der mittel- bis langfristig nötige Verbesserungsbedarf liege bei jährlich über 60 Millionen Franken. Dieses Ziel sei ohne einen Stellenabbau nicht zu erreichen: «Wir bedauern sehr, dass dafür die Streichung von rund 440 Stellen nötig ist.»
Ergebnisverbesserung ist nötig
Der Souverän hat im Frühling 2023 eine Kapitalisierung der St.Galler Spitäler von insgesamt 160 Mio. CHF (davon 80 Mio. CHF an der Urne) genehmigt. Diese Finanzspritze genügt jedoch nicht, um die mittelfristige finanzielle Gesundung zu erreichen. Da gleichzeitig die Tarifpolitik der Krankenkassen und des Kantons trotz überdurchschnittlicher Teuerung keine Preisanpassungen bringt, sind andere Massnahmen notwendig.
Stellenabbau über fünf Jahre verteilt
Für das Kantonsspital St.Gallen (KSSG) ist über alle Kliniken und Organisationseinheiten mit der Reduktion von insgesamt rund 260 Stellen zu rechnen, verteilt über die Jahre 2023 und 2024. Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) mit den heutigen Standorten Grabs und Altstätten plant den Abbau von rund 80 Stellen in den Jahren 2023/2024 sowie von etwa 45 Stellen im Jahr 2027. Das Spital Linth in Uznach muss rund 34 Stellen in den Jahren 2023/2024 sowie etwa 7 Stellen im Jahr 2025 abbauen. Schliesslich reduziert die Spitalregion Fürstenland Toggenburg (SRFT) in Wil ihren Stellenplan per Ende 2023 um rund 8 Stellen. Letztere kann den Abbau durch Nichtwiederbesetzung offener oder temporär besetzter Stellen umsetzen. Auch in den anderen Spitalverbunden wird ein Teil über die natürliche Fluktuation reduziert werden können, gleichzeitig müssen aber auch Kündigungen vorgesehen werden. (mc/pg)